Gleich mal vorweg: Nichts ist für Frauen dramatischer als das Wort DÜNN. Viele richten ihr Leben danach aus und lassen es sich oft genug vermiesen, weil sie sich nicht dünn genug fühlen. Wer hier häufig mitliest, weiß, dass ich 1,71 groß bin und 64 Kilo wiege. Früher wäre alles über 60 Kilo eine Katastrophe gewesen. Nach zwei Kindern und ein bisschen Lebenserfahrung ist mir heute klar: Es geht darum, in einem Körper zu sein, in dem man sich sauwohl fühlt. Bei mir ist der sportlich, durchtrainiert und ohne überflüssige Kilos. Schließlich will ich mit meinen Kindern auf Bäume klettern, Wettrennen machen, beim Treppe steigen nicht japsen und mich gerne vor meinem Mann ausziehen. So sieht es aus.
Da ihr mir immer wieder schreibt, dass ihr gerne Gewicht verlieren würdet, habe ich mir gedacht: Warum nicht alle an dem teilhaben lassen, was ich über die Jahre gelernt habe – und was ich gerade meiner Leserin Manuela beibringe. Manuela wog nämlich vor 16 Tagen 80,3 und hatte die Nase endültig voll. Und heute, knapp 2 Wochen später, wiegt sie schon nur noch 76,8 – also 3,5 Kilo weniger. Anstatt zu hungern (denn das ist für Frauen wie uns mit Kind und Kegel und einem Leben, für das man Kraft und Energie braucht, keine Alternative), habe ich ihr einfach vorgeschlagen, mal eine Woche lang zu notieren, was sie isst. Danach habe ich mir das in Ruhe angeschaut und einmal aufgeschrieben, was sie essen muss, um abzunehmen. Das Resultat ist eine Manuela, die täglich was Neues über Ernährung lernt, satt ist, zufrieden ist und abnimmt. Und wenn das nicht etwas ist, was alle angeht, dann weiß ich es auch nicht.
Dieser Post ist lang – nicht weil Ernährungsgewohnheiten umzustellen so schwer ist, sonder weil es etwas mit Verständnis zu tun hat. Und deshalb gibt es eine ziemlich präzise Anleitung von mir. Noch einmal: Ich bin KEINE Ernährungswissenschaftlerin, aber ich spreche zu euch von Frau zu Frau. Ich habe in jeder Schwangerschaft 30 Kilo zugenommen, weil ich jeden Abend eine Tüte Chips gegessen habe. Ich habe diese Kilos alle wieder abgenommen – und zwar genau mit der Ernährung, die ihr unten aufgelistet seht.
Zwei Dinge noch:
1.) Manuela hat drei Kinder und das jüngste ist ab September vormittags im Kindergarten. Wir haben uns darauf geeinigt, den Juli und August dazu zu nutzen, ganz in Ruhe und kontinuierlich die Ernärhung umzustellen. Ab September, wenn sie ein bisschen mehr Luft hat, beginnen wir mit dem Sportprogramm. Ich werde euch hier immer mal wieder updaten wie es läuft und freue mich, wenn ihr Lust habt, meine Regeln auch für euch anzuwenden.
2.) Da ich ein Freund von guten Büchern bin, bin ich froh, dass zu diesem Thema schon eins auf dem Markt ist. Der unterhaltsame Ernährungsratgeber, den jede Frau gelesen haben sollte. “Ich bin dann mal schlank” von Patric Heizmann. Ich war sogar bei Patrics Bühnenshow und habe dort für immer in mein Gehirn eingebrannt, wie Ernährung funktioniert. Würde es Lehrer geben, die so in der Schule unterrichten, gäbe es bald keine dicken Kinder mehr. Also: Ran ans Buch, Grundlagen verstanden und dann ab dafür.
Last but not least: Wer Fragen dazu hat, kann mir mailen – ich werde sie aber wahrscheinlich öffentlich beantworten, damit alle was davon haben.
Das hier ist also die heilige Liste, die ich Manuela geschickt habe.
Die TABU-Liste für die ersten zwei Wochen
- Kein Zucker
- Keine Fertiggerichte
- Kein Alkohol
- Morgens Kohlenhydrate, Mittags wenig Kohlenhydrate, abends gar keine (noch besser: zwei Wochen lang weglassen und schauen ob das für Dich geht)
Was Du da oben liest ist die Liste der Sachen, die Du jetzt mal zwei Wochen nicht isst. Das heißt, dass Du Vieles von dem, was Du mir aufgeschrieben hast, weglassen MUSST: Es hilft nichts, so ist es nun Mal. Aber jetzt nicht gleich verzweifeln, Du bekommst nämlich gleich auch ganz viel dazu! Sinn des Ganzen ist, dass Du Dir das erste Mal bewusst machst, was Du isst. WEIL DU NÄMLICH ALLE LEBENSMITTTEL EINZELN IN DER HAND HALTEN WIRST. Dass Du Zuhause bist, ist großartig, denn das heißt, dass jetzt die optimale Zeit dafür ist, die Ernährung umzustellen (wenn man dann erst wieder irgendwo in die Kantine muss, ist es nämlich viel viel schwieriger, sich gut zu ernähren). Aber Du darfst das jetzt ganz in Ruhe zuhause lernen. Das ist doch ein Luxus.
1.) Kein Zucker, also kein Mövenpick Zitronensorbet, keine Wiener Würstchen, kein Tomaten-Gewürz-Ketchup, keine Gräfenwalder Hähnchenbrust, kein Actimel Erdbeere, (keine Lätta Joghurt???? Schau mal, ob auf der Verpackung ZUCKER steht), keine Frosties Cornflakes, kein Vitalis Weniger Süß. Keine Salami. Das ist nur mal ein Beispiel vom 30. Juni. (Anmerkung – diese Lebensmitel standen alle auf Manuelas Liste – sie hatte sie alle am 30. Juni zu sich genommen.)
Deine Aufgabe: Du schaust ab jetzt immer auf die Inhaltsstoffe. Wenn Zucker draufsteht, darfst Du das nicht essen. Das Gute: Es gibt zu fast allen Lebensmitteln zuckerfreie Alternativen.
2.) Keine Fertiggerichte, also keine Müsliriegel, keine Kinderschokolade, keine Salatkrönung. Keine Knorrsuppen oder Miracoli Spaghettisoßen. Fertiggerichte sind alles, wo mehrere Lebensmittel zusammengepanscht werden, damit ein Gericht entsteht. Du sollst aber Lebensmittel kaufen, keine Gerichte.
Deine Aufgabe: Du darfst Dir Rezepte aussuchen, auf die Du Lust hast und sie kochen. Mehr Arbeit, aber die Kilos purzeln. Natürlich alles wieder ohne Zucker (also auch ohne Honig oder ähnliche Süßungsmittel). Wenn Du dabei erstmal Hilfe brauchst, sag Bescheid.
3.) Kein Alkohol – Ich sehe schon an der Liste, dass Dir das nicht schwer fallen wird. (Anmerkung: Auf Manuelas Liste stand kein einziges alkoholisches Getränk.)
4.) Kohlenhydrate. Wir sprechen jetzt mal nur über die offensichtlichen. Reis, Nudeln, Brot und Brötchen und Kartoffeln. Machen satt, schmecken gut, machen dick – weil der Körper nicht so viele davon braucht, wie wir gewohnheitsmäßig sie zu uns nehmen. Morgens darfst Du welche essen, mittags wenig – also lieber nur 2 Kartoffeln aber einen großen Salat. Wenig Nudeln aber VIEL Geschnetzeltes. Und wenn es geht: Kartoffeln und Nudeln eben ganz weglassen. Abends sind Kohlenhydrate ein absolutes No go. Bitte auch ab mittags keine sehr süßen Früchte wie grüne zuckrige Weintrauben oder Bananen essen – da sind nämlich auch jede Menge Kohlenhydrate drin.
So, und was darfst Du jetzt essen? VIEL!!!
MORGENS
Morgens zum Beispiel ein Vollkornbrötchen (hau den Scheißtoast in die Tonne), oder Vollkornbrot, oder von mir aus auch Graubrot wenn Du Dich erstmal geschmacklich an was Gesünderes gewöhnen musst. Wichtig: Iss bitte Brot ohne Weizenmehl. Da wirst Du ein bisschen suchen müssen…Mit Käse (so fett wie Du willst), mit Hähnchenbrust (schau nach verstecktem Zucker) mit geräuchertem Schinken. Mit Quark (nicht mager, ruhig 20%) und frischen Kräutern obendrauf. Oder mal ein Gartenbrot mit Gurken und Tomaten und Radieschen. Mit Butter. Keine Lightprodukte bitte. RICHTIGES Essen. Wichtig ist, dass es Dir auch schmeckt. Wenn Du es mit Widerwillen runterwürgst bringt das gar nichts. Du darfst Eier essen, Rühreier und Spiegeleier, mit Bacon aus der Pfanne (aber ohne Ketchup – wenn es unbedingt sein muss, verrühr lieber ein bisschen Tomatenmark mit Sahne). Du kannst Joghurt essen mit Nüssen und Mandeln und Früchten und Haferflocken – aber nicht mit Fertigcornflakes oder Fertigmüsli. Oder leckere Smoothies. Das mal nur so als Beispiel – wenn Du mehr Anregungen brauchst, sag Bescheid.
MITTAGS
Suppen sind prima (kein Zucker bitte). Geht ja auch klasse im Thermomix. Oder Salate. Mit Thunfisch, mit Hähnchenbrust, mit Mozzarella oder Schafskäse. Keine Lightprodukte bitte (super ist übrigens der Schafskäse aus dem Lidl in der großen Dose – günstig und hält lange!). Mit Parmesan und knackigem Bacon. Mit Nüssen, Pinienkernen, Kürbiskernen. Mit leckeren Dressings (Essig-Öl, Joghurt mit Zitrone – allerdings ohne Zucker. Da mogel ich und nehme Süßstoff, sonst schmeckt es mir nicht und das ist ganz wichtig. Es MUSS Dir schmecken, sonst hältst Du nicht durch.) Hier geht auch Geschnetzeltes mit Reis (und JA, Du darfst Sahne an die Soße machen, vielleicht keinen ganzen Becher, aber so, dass es Dir schmeckt). Wenig Nudeln mit viel Gemüse, Lasagne (mit wenig Nudeln und VIEL Gemüse) (ohne Zucker und Fertigwürze). Such mal auf meinem Blog nach Lasagne, damit Du siehst, wie man das ohne Tüte macht. Gulasch. Gemischtes Gemüse aus dem Backofen. Selbstgemachte Pommes aus frischen Kartoffeln mit einem großen Salat. Gemüsepfanne mit Hack und Tomatensoße. Wenn Du mehr Anregungen brauchst oder Rezepte, gib Bescheid.
ABENDS
Ich esse abends gerne Salate oder warm. Also eigentlich kannst Du abends alles essen, was Du auch mittags isst – nur eben die Kohlenhydrate weglassen. Also kein Brot zu Suppe oder Salat, auch keine Croutons. Keine Kartoffeln, kein Reis, keine Nudeln.
Portionen
Iss jeweils so viel, wie in Deine zusammengelegten Hände passen würde. NICHT MEHR. Egal ob es lecker war und noch was auf dem Teller ist. Das füllt einen Drittel Deines Magens. Trink dazu ein großes Glas lauwarmes Wasser. Das füllt das zweite Drittel deines Magens. Das letzte Drittel lässt Du frei, damit Platz für die Verdauung ist. Das ist eine ayurvedische Regel, die wirklich bestens funktioniert.
Zwischenmahlzeiten
Ein paar Mandeln oder Walnüsse – mir reichen meist zehn, um den Hunger zu besiegen. Bitte abzählen, nicht die Tüte auf den Tisch stellen, dann werden es schnell 50. Ein Stück Käse. Ein Apfel, eine Banane. Weintrauben mit Käse. Praktisch, weil Du das alles auch mitnehmen kannst, falls Du mal unterwegs bist.
Trinken
3 Liter Wasser und ungesüßte Früchte- oder Kräutertees wären optimal.
Lebensmittel einkaufen
Du kaufst Gemüse und Obst, frische Kräuter, Nudeln und Reis, Sahne, Tomatenmark, Butter, guten Aufschnitt fürs Brot (Käse, Hähnchenbrust, Quark) (keine Wurst). Hackfleisch gemischt ist erlaubt. Hähnchenbrust sowieso. Fisch natürlich auch, aber das ist ja nicht so Deins. Käse in jeglicher Variation (natürlich nur ohne Zucker). Milch – die gute frische, damit Du das Gefühl hast, Dir was zu gönnen (aber bitte nicht 3 Liter am Tag trinken…). Bulgur ist herrlich oder ein paar rote Linsen – damit zauberst Du Dir im Handumdrehen köstliche Currys. Leckere Tees sind auch was Feines.
Durchhänger
Wenn Du einen Durchhänger hast, schiebst Du Dir SOFORT ein Stück Käse in den Mund. Oder eine Mandel. Oder Nüsse. NICHT ERST FRUST SCHIEBEN. Und wenn Deine Kinder jammern, gehst Du mit ihnen raus. Und stopfst Dir nicht Chips in den Mund, weil Deine Nerven am Drahtseil hängen. Lies ihnen was vor. Geh auf den Spielplatz, bau eine Bude unterm Wohnzimmertisch oder stecks sie zur Belustigung nackt und ohne Wasser in die Badewanne – mit einem Wasserfarbkasten können sie dann da die Wannenwände vollmalen und Du hast einen Moment Ruhe. Mal eine Umzugskiste an und zieh sie darin durchs Wohnzimmer. TU WAS, anstatt dass Dir die Nerven durchgehen. Ich kenne das alles noch gut, leichter gesagt als getan, aber Du willst und wirst jetzt was ändern – und dazu gehört auch, dass Du Dich nicht aus Frust vollstopfst. Du bist eine tolle Frau und Du willst auch so aussehen. Basta.
Die Heldenreise
Hast Du eigentlich die Heldenreise gelesen, das ebook, das ich für die Firma meines Mannes geschrieben habe? Würde Dir wahrscheinlich zu Beginn deiner Reise nicht schlecht zu Gesicht stehen, denn Du hast die ersten 4 Stufen schon hinter Dir gelassen. Und jetzt kommt Stufe 5, mit mir an deiner Seite. Hier kannst Du es kostenlos downloaden wenn Du magst – und nochmal spicken, welche Phase Dir jetzt bevorsteht.
Dokumentation
Ich möchte, dass Du mir weiter schreibst, wie es Dir geht und vor allem: Was Du isst. Am besten wäre es, wenn Du einfach alles, was Du isst, fotografierst und mir am Ende jeden Tages Fotos davon schickst. Dann kann ich Dich direkt korrigieren, falls etwas nicht so optimal ist und so kommen wir zusammen Deinem Ziel näher. (Anmerkung: Manuela hat sich total schnell in die neue Ernährung eingefunden. Sie schickt mir keine Fotos, sondern stellt konkrete Fragen, wenn sie noch Tipps fürs Frühstück braucht oder ihr das Brot nicht schmeckt.)
Wiegen und Messen
Bevor Du anfängst möchte ich, dass Du Dich einmal wiegst – und dann erst wieder in 2 Wochen, wenn ich JETZT sage. Zieh bitte zur Anfang der Challenge auch eine Hose frischgewaschen an, die Dir gut passt und eine, die Dir zu eng ist und in die Du gerne wieder passen würden. Schau Dir in Ruhe an wie beide Hosen sitzen und versuche, das Gefühl abzuspeichern. Beide Hosen wirst Du im Laufe der nächsten Wochen und Monate immer mal wieder anziehen, um ein Gefühl für deinen neuen Körper im Vergleich zu Deinem alten Körper zu bekommen. Noch eines: Bitte miss einmal Deine Brustweite, Deinen Bauch, Deine Taille, Deinen Popo und jeden Oberarm sowie jeden Oberschenkel an der jeweils dicksten Stelle und schreib die Werte auf und schick sie mir.
So, das war es erst Mal – vielen Dank an Dich, Manuela, dass ich von unserer gemeinsamen Reise hier berichten darf. Ich bin jetzt schon superstolz auf Dich!!!! Weiter so!
Deine Svenja