Was ich vor diesem Video über Reanimation wusste? Dass man eine Herzrythmusmassage im Takt von “Staying Alive” durchführen muss. Also gar nichts. Der erste Hilfe Kurs ist zu lange her und man braucht das ja auch (Gott sei Dank) nie. Gerade deshalb möchte ich euch die Website www.heartrescuenow.com ans Herz legen.
Dort kommt ihr auf diese Anfangsseite und könnt euch dann Stück für Stück durch genau das Klicken, was vermeintlich nie passiert: Direkt vor euch fällt nämlich mitten im Einkaufszentrum jemand um und bleibt leblos auf dem Boden liegen. Und jetzt? Hilfe holen? Einen Krankenwagen rufen?
Reanimation: Es kommt auf Dich an
Aber habt ihr nicht irgendwann mal gelesen, dass die ersten Minuten entscheidend sind, wenn man überleben will? Das heißt, es kommt auf den Ersthelfer an: auf Dich.
Genauso ist das Video auch gedreht. DU bist der Handelnde. DU gehst auf den Mann zu, der am Boden liegt. DU atmest lauter und Dein Adrenalinspiegel steigt. DU schaust Dich hilflos um, aber alle stehen nur da und glotzen.
Du rüttelst an dem Mann, aber er reagiert nicht. Und jetzt? Jetzt wird Dir eine Auswahl angeboten:
Willst Du a) nach Hilfe suchen oder b) einen Notruf absetzen? Je nachdem, was Du klickst, geht das Video weiter. Wie genial ist das denn bitte? Natürlich ist das nichts für schwache Nerven, aber ich könnte wetten, dass Hunderttausende erst durch diese Website begriffen haben, wie eine Reanimation bzw. eine vernünftige, fachgerechte Ersthilfe im Falle eines Herzinfarktes aussieht.
Da wir Frauen mit den Kindern – aber auch ohne – ja viel an öffentlichen Orten wie Supermärkten unterwegs sind, dachte ich: Kann doch nicht schaden, euch mal zu zeigen, wie so eine Reanimation im besten Fall laufen sollte. Vor allem, wenn ihr die Reanimation selbst “ausprobieren” könnt.
Das ist wieder mal so ein Post, bei dem ich mich über jeden Einzelnen freue, der ihn teilt. Wer weiß, wessen Leben ihr damit retten werdet.
Mit nachdenklichen Grüßen
Eure Svenja
3 Kommentare
Habe jetzt verschiedene Situationen “durchgespielt” und ich muß sagen, es macht wirklich sehr nachdenklich! Teilweise ist es schon erschreckend, aber leider entspricht es der Realität. Es gibt sicher einige Menschen, die nur schaulustig rumstehen, dennoch denke ich, das viele einfach nicht helfen, weil sie wirklich nicht wissen, was sie machen sollen.
Leider ist den Wenigsten bewusst, das sie nur durch “nichts tun” etwas falsch machen können.
Danke Svenja, für dieses informative Video! So etwas müsste es auch in deutscher Sprache geben!
Liebe Svenja,
grundsätzlich bin ich Deiner Meinung und finde es mehr als notwendig, die Leute über alle erdenklichen Medien in Erster Hilfe und kardiopulmonaler Reanimation (CPR) zu schulen und sicher zu machen. Dieses Video ist jedoch von schlechter Qualität und inhaltlich auch eher dürftig. Es ist z. B. nicht ausreichend beschrieben, dass ich erst mit der Reanimation beginne, wenn ich den Herz-Kreislaufstillstand sicher festgestellt habe. Ansonsten stabile Seitenlage bei Bewusstlosigkeit! Auch die Herzdruckmassage wird meines Erachtens zu wenig erklärt; wo wird wie oft und wie tief gedrückt? Zudem sitzt der Helfer nach neuesten Richtlinien nicht neben dem Patienten, sondern kniet, den Kopf des Patienten zwischen den Knien, am Kopfende. Mir ist das alles ein bisschen zu wenig, auch, wenn es natürlich immer besser ist, überhaupt etwas zu tun, als vorbeizugehen! Aber, ´wenn schon ein “Aufklärungsfilm”, dann richtig!
Ich bin seit über zwanzig Jahren Intensivschwester und habe öfter mit Notfällen zu tun.
Liebe Grüße
Silke
Liebe Silke, Danke für Deine fachfrauliche Ergänzungen. Hast Du einen Tipp zu einem noch besseren, fachlich profunderen Video? Gerne her damit. Hier finde ich einfach Klasse, dass man durch das Erlebnis Herzinfarkt geführt wird – so hat man die Situation schon einmal “erlebt”, wenn sie einem passieren sollte. Das, glaube ich, nimmt eine gewisse Schockstare. Liebe Grüße, Deine Svenja