Gestern war ich mit meinem Sohn noch kurz bei Müller, um ein Geschenk für seinen Klassenkameraden zu besorgen. In dieser halben Stunde sind mir 3 überforderte Eltern aufgefallen – und wenn ich ganz ehrlich bin: es ist mir wahnsinnig schwer gefallen, mich nicht einzumischen.
Bei dem etwa 5-jährigen Kind, das im Supermarkt schreit und schreit und die Mutter dreht ihm genervt den Rücken zu und sagt demonstrativ laut “Du hast ja auch Tomaten auf den Augen und bist echt zu blöd für diese Welt”.
Bei dem vielleicht 2-jährigen Kind, das von seiner Mutter mit dem Satz “Hau nicht wieder ab” mit seinem etwa 5-jährigen Bruder nahe des Ausgangs alleingelassen wird. Der ältere Bruder hatte nun die Aufgabe, das Kleinkind davon abzuhalten, aus der Tür zu laufen. Ich habe die ganze Zeit die Luft angehalten und bin erst gegangen, als die Mutter wieder da war.
Aber am schlimmsten war es bei dem ca. 4-jährigen Flo, der – die ganze Hand im Mund – vor den Spielzeugautos stand und unruhig hin und her wackelte. Sein Vater stand distanziert mehrere Meter entfernt und sagte: “Du bekommst nichts” oder “Sowas hast Du schon” – woraufhin das Kind jedesmal hysterisch losschrie, mit der freien Hand an der Tasche seiner Nylonjacke tickmäßig hoch- und runterrieb und den Eindruck machte, als wäre es eine gespannte Feder, die gleich SCHNAPP macht. Nachdem das 5 Minuten so lief, kam die Mutter um die Ecke und sagte “Flo, warum schreist Du denn den Laden so zusammen?”
Ganz ehrlich: All das muss nicht sein. Aber auch ganz ehrlich: Ich habe nie verstanden, warum es so ist. Warum sind manche Menschen so lieblos, gehen nie in die Hocke, auf Augenhöhe mit ihren Kindern. Helfen ihnen nicht, Konflikte zu lösen, ein Sozialverhalten aufzubauen und lassen sie – nach meinem Empfinden – mehr oder weniger allein?
Nachdem ich in meinem Post “Das sollen die unter sich regeln” über Eltern geschrieben habe, die sich meiner Meinung nach nicht kindgerecht verhalten (das ist hier ein wiederkehrendes Thema, denn mir macht das sehr zu schaffen) hat meine kluge und wunderbare und sehr junge Leserin Charlotte mir eine Tür der Erkenntnis geöffnet. Charlotte ist eine angehende Grundschullehrerin und schickte mir folgenden Auszug aus dem Buch “Pädagogische Psychologie” von Anita Woolfolk. Und ich kann es nicht anders sagen: beim Lesen der 4. Kategorie stand ich unter Schock und es machte laut Bingbingbing:
So etwas GIBT ES? Also, das, was ich immer beobachte ist ERFASST? Hat eine KATEGORIE? Ist OFFIZIELL? Haltet mich für naiv, aber darüber hatte ich noch nie nachgedacht. Es ist also kein Wahrnehmungskrieg zwischen Richtig und Falsch, sondern es IST einfach.
Als ich in “Deutschland, schäm Dich” diese Woche über die 24/7 Kitas geschrieben habe, habt ihr euch zahlreich zu Wort gemeldet. Eine Mail hat besonders gesessen, weil sie mir einen Blick hinter die Kulissen gewährt hat. Diese Mail meiner Leserin Petra darf ich nun (Danke, Petra!) mit euch teilen. Hier steht Schwarz auf Weiß, was ich – und ihr sicher auch – immer mal wieder am Rande mitkriege. Aber in geballter Form von jemandem, der seit 20 Jahren vor Ort ist, schnürt es mir einfach die Kehle zu.
Hallo Svenja,
ansonsten bin ich ja ein stiller Leser Deines Blogs, oft freue ich mich was von Dir zu lesen, manchmal nervst du mich auch ein klitzekleines bisschen …alles in allem: ich schaue gerne und recht regelmäßig mal “vorbei”.
Aber der heutige Beitrag spricht mir aus dem tiefsten Herzen: Ich (39 Jahre, alleinerziehend, 2 Jungs 12+10 Jahre) von Beruf Erzieherin! Aus Leidenschaft, Berufung wie auch immer – zumindest nicht um eine Menge Geld damit zu verdienen.
Nun besteht der Rechtanspruch der 2-jährigen, der der 1- jährigen ist beschlossene Sache. So sitzen wir nun in unserer Kita….von morgens halb 8 -16.30 Uhr…..und bekommen morgens die Kinder reingeschoben! Gerade mal 2 Jahre alt, eine Eingewöhnungsphase ist für die Eltern nicht wichtig…wir sind ja da und fangen alles auf! So sind die Kleinen in der Woche volle 45 Stunden bei uns – länger als jeder normale Arbeitnehmer auf der Arbeit.
Wir haben 21 Kinder in der Gruppe im Alter von 2 Jahren bis Schuleintritt und sind 2 Erzieherinnen…es ist ein Alptraum! Der Gruppenraum ist weder für 2- noch für 6-jährige ausgerichtet…wir sind am Trösten, am Wickeln und versuchen alle Bedürfnisse jedes Kindes der Gruppe zu erfüllen….
Wir gehen am Stock….es KANN nicht funktionieren!
Es gibt auch die “normalen” Kinder, die bei uns in Schulen und Kitas einfach untergehen, mich ärgert das maßlos!! Nur weil sie still und gut erzogen sind, schenken wir unsere Hauptaufmersamkeit den Kindern, die einen erhöhten Betreuungsbedarf haben. Warum?? Weil wir es einfach nicht leisten können und froh sind, dass ein paar “Normalos”, auf die wir uns verlassen können, einfach mit dabei sind – zur Belohnung müssen sie ständig zurückstecken!
Bei 2 Kindern der Gruppe sage ich: gut das sie den ganzen Tag bei uns sind, ihnen geht es bei uns schlicht und ergreifend besser als zu Hause, das ist voll in Ordnung. Die meisten der Eltern schicken ihre Kinder weil es praktisch ist und sie doch dafür zahlen.
Sie holen die Kinder bei uns ab, essen zu Abend und stecken sie ins Bett bis zum nächsten Tag (schlafen sollen die 2-jährigen mittags auf KEINEN Fall bei uns, dann gehen sie abends zu spät ins Bett)…am WE gehts in irgendeinen Indoorspielplatz und/oder zum Babysitter (wir brauchen ja auch mal frei!) und die Ferien verbringen sie in einem Club mit ganztägiger Kinderbetreuung.
Ich habe für mich beschlossen, dass ich diesen Irrsinn nicht mehr mitmachen möchte, denn das, warum ich meinen Beruf ergriffen habe, hat mit der Realität rein gar nichts mehr zu tun!
Ende des Monats habe ich einen Termin beim Arbeitsamt und ich werde mich umschulen und nach über 20 Jahren etwas anderes machen.
Jetzt habe ich Dich extrem zugetextet, mir fällt zu diesem Thema noch soviel mehr ein, aber ich möchte Dich nicht überstrapazieren ;-)
Ich danke Dir für Deinen Mut Deines Berichtes, das trauen sich nicht viele!!
DANKE DANKE DANKE
Viele Grüße
Petra
Und hier, liebe Leserinnen und Leser, nun meine Fragen: Was bringen Betreuungsplätze, wenn zu wenig Erzieherinnen da sind? Warum verdienen Erzieherinnen so wenig? Wieso wird Familien, in denen das Problem der Kategorie 4 zutrifft, in Deutschland nicht geholfen? Wieso haben wir keinen Plan, für ein Land, in dem Kinder aufwachsen dürfen, wie Kinder? Und warum werden Eltern und Erzieherinnen nicht gleichermaßen darin unterstützt, einen super “Job” zu machen?
Beim Deutschland-Post haben mir einige von euch geschrieben: Ja, Du hast Recht, aber wo sind die Lösungen? Ich habe keine Lösungen – aber vielleicht ist das auch gar nicht meine Aufgabe. Vielleicht ist meine Aufgabe etwas laut zu sagen, das sonst gerne kleingeredet wird. Wo hinzuschauen, wo sonst gerne weggesehen wird. Ich will nicht in die Politik, aber ich will einen Austausch. Mit euch, mit Frauen die nach vorne machen und – und das freut mich sehr – mit alleinerziehenden Vätern wie René und Pascal, die sich auf den letzten Post zu dem Thema gemeldet haben.
Ich bin mir sicher, dass sich viele Dinge rund um die Erziehung und Betreuung von Kindern ändern müssen. Das hört nach dem Kindergarten nicht auf und wird mit Schuleintritt nur noch stärker deutlich. Wir, die wir die Kinder erziehen und begleiten, sind die einzigen, denen diese Missstände täglich auffallen. Genau aus diesem Grund werde ich hier weiter darüber schreiben – und mit eurer Hilfe verschiedene Sichtweisen und Erlebnisse aufzeigen.
WIR sind die, die was ändern können – indem wir Realitäten aufzeigen und Druck machen. Und Druck machen, das kann ich gut.
In diesem Sinne
Eure Svenja
20 Kommentare
Hey,
ich arbeite seit sechs Jahren als Tagesmutter und beobachte die derzeitige Entwicklung auch mit Sorge. Ich betreue hier in der Regel 2-3 Kinder von 1-3 Jahren (in seltenen Fällen bzw. wenn es passt auch mal Kinder die etwas Jünger sind). Selbst in einer so kleinen Gruppe ist der Tag für die kleinen Wichtel schon sehr anstrengend und ich frage mich, wie sie das in einer Krippe oder sogar KiTa schaffen sollen, wo viel mehr Kinder sind und der Betreuungsschlüssel die Bedürfnisse der Kinder nicht abdecken kann.
Auch die Betreuungszeiten sind für Kinder in dem Alter fast nicht zu verkraften. Von 8 – 16.30? Damit hat ein Kind was Vollzeit kommt fast eine 43 Stunden Woche! Das ist für die meisten Erwachsenen schon nicht zu verkraften!
Diese Woche saß ich bei einem Infoelternabend an einer Oberschule und hinter mir unterhielten sich zwei Mütter über die Vorzüge der Ganztagsschule. Die Kinder sind betreut, haben was zu tun, und nerven nicht den ganzen Tag das sie Nintendo oder PC oder ähnliches spielen wollen usw. Mir hat das fast die Schuhe ausgezogen und ich musste mich arg zusammenreißen. Es ist doch wirklich schade, das Eltern genervt sind von ihren Kindern aber nicht in der Lage sind dafür zu sorgen, das sie auf andere Gedanken kommen als Nintendo, Fernseher oder ähnliches.
Ja es ist anstrengend nach der Arbeit bei den Hausaufgaben zu helfen, etwas zu essen bereit zu haben und die Kinder zu beschäftigen oder sie zum Sportverein zu fahren und ggf. auch noch dort zu bleiben und zuzugucken. Und ja auch ich denke dann manchmal daran wie schön es wäre, einfach zu hause auf der Couch zu sitzen und die Ruhe zu genießen. Aber es ist um so vieles schöner seinen Kindern zuzusehen wie sie lernen und sich weiterentwickeln und zu sehen, wieviel Spaß sie haben!
So, auch mal etwas Dampf abgelassen.
Liebe Grüße mo-g
Aber es geht auch ganz anders. In der Grundschule habe ich meinen Sohn regelmaessig einen Tag zuhause behalten um ganz besondere Zeit mit ihm zu haben. Ich nahm ihn jedes Jahr 4-6 Wochen aus der Schule um die Grosseltern in Deutschland fuer 2-3 Monate zu besuchen. Die Lehrer fanden das klasse und sagten “der lernt mit der Mutter mehr als mit 30 kids in der Schulklasse.” Ich muss gestehen dass selbst jetzt in der Oberstufe machen wir weiter so. Ich warte auf die Zeit wo er lieber mit den Freunden unterwegs ist, aber mit fast 15 sind wir noch die Nummer 1 ;) Mir tun die Eltern genauso leid wie die Kinder weil sie so wahnsinnig viel verpassen. Ich lerne genauso viel von meinem Sohn wie er von mir. Warum ein Kind haben wenn es von anderen grossgezogen wird? Ich bin viel zu ‘egoistisch’. Ich wollte die ersten Schritte sehen, die ersten Worte hoeren, dem gebrochenen Herz zuhoeren, die weichen Umarmungen fuehlen. Ich habe jeden Tag genossen, selbst die schwierigen. Sie haben mich wachsen lassen.
Hallo zusammen!
Ich sehe es auch mit Sorge, dass viele Kinder schon als Baby morgens um 7 Uhr in der Kita “abgeladen” werden und eingetragen sind bis 17 Uhr… Ich frage mich: was haben diese Eltern überhaupt noch von ihren Kindern?
Ich bin auch eine berufstätige Mutter (Teilzeit), musste für den Kleinen einen Ganztages-Kitaplatz bezahlen, und habe ihn trotzdem immer um die Mittagszeit (ca. 13h) abgeholt. Weil ich ihn bei mir haben wollte und glaube, dass ihm ein halber Tag in der Kita genügt hat (Umgang mit anderen Kindern etc. war mir schon wichtig). Meine beiden Kinder sind mittlerweile zusammen im Kindergarten – aber sie gehen nur vormittags. Nachmittags bin ich zuhause, ich arbeite dann eben abends, wenn die Kinder schlafen (ich bin Lehrerin). Zudem hat sich mein Mann selbstständig gemacht und arbeitet nun auch hier im Haus. So sind wir immer für die Kinder da, und wir finden das super. Natürlich hat nicht jeder diese Möglichkeit. Aber ich bin eine absolute Verfechterin des Modells, in dem (zumindest) ein Elternteil den halben Tag zuhause und für die Kinder da ist. So haben sie zwar den Kontakt zu anderen Kindern in Kita/Kindergarten und lernen dort auch viel, bekommen aber immer noch viel “Nestwärme”!
Immer wieder finde ich es erschreckend, wenn z.B. Kolleginnen, die nur wenige Stunden arbeiten, ihre Kinder bis in den (teils späten) Nachmittag hinein in die Kita geben – nur, um “Zeit für sich” zu haben. Ich habe das Gefühl, dass es aktuell eine ganze Frauengeneration gibt, die ständig auf dem “Egotrip” weilt und sich immer noch von der eigenen Mama verwöhnen lässt (diese nimmt die Kinder, wenn es der Tochter zu anstrengend wird, macht die Wäsche usw.). Diese Oma-Generation macht im Prinzip 2x dasselbe mit, während sich die Müttergeneration weiterhin benimmt, wie die Prinzessin auf der Erbse. Wie soll es dann der Folgegeneration ergehen? Ich bin gespannt…
Und ja: diese Mütter verpassen so viel! Entsteht da echte Bindung? Für mich ist es schwer vorstellbar. Und ich frage mich vor allem, ob diesen Müttern bzw. Eltern nichts fehlt? Wenn es bei mir mal einen Tag gibt, an dem ich meine Kinder erst abends sehe, spüre ich das sofort. Mir fehlt dann etwas!
Und ich kann nicht nachvollziehen, dass es anderen nicht so geht.
Traurig, traurig… :(
Schön, dass es soooo viele gibt, die genauso denken wie ich!
Hallo Svenja,
dies ist wirklich ein wichtiges Thema, das Du ansprichst und Du merkst es ja auch an den Reaktionen! Richtig ist meiner Meinung nach die Ansicht, dass viele Eltern, die ihre Kinder in eine Tageseinrichtung abgeben “von ihren Kindern nicht belästigt” werden wollen. Das beobachte ich auch in der Grundschule, in der ich arbeite. Ich denke aber, lieber geben solche Eltern ihre Kinder den ganzen Tag ab, denn ich möchte mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn diese Kinder mehr Zeit zu Hause mit ihren Eltern verbringen würden. Es sind genau diese Kinder, deren Situation Du bei “Müller” beschrieben hast. Ein emotionaler Terror, dem diese Kinder tagtäglich ausgesetzt sind, entweder durch ihre Eltern oder durch Medien, vor die sie gesetzt werden, um “still” zu sein . Natürlich sind die Erzieherinnen in den Tageseinrichtungen überfordert, aber sie geben ihr Bestes, was man von überforderten Elten nicht sagen kann…
Dringend muss sich etwas an der Betreuung von Kindern ändern, das kostet aber… und im sozialen Bereich wird bekanntlich immer gekürzt…
Gruß Sigrun
Hallo Svenja,
Ich frage mich immer, wenn ich solche Szenen beobachte, wie die Eltern so geworden sind. Was ist bei denen falsch gelaufen, dass sie so wenig Interesse an ihren eigenen Kindern haben? Wurden die selber so erzogen oder ist es eine gesellschaftliche Entwicklung? Wie kann es soweit kommen, dass die Eltern ihre Kinder so vernachlässigen? Das macht mich sehr traurig und wenn ich solche Kinder dann sehe, würde ich die am liebsten mit nach Hause nehmen, denn mein Herz schreit dann ganz laut vor lauter Wut und Hilflosigkeit. Schliesslich sind diese Kinder ja auch unsere Zukunft oder sollten es eigentlich sein…
Hallo!
Tja, was soll ich sagen, dieses Problem ist so tief in unserer Gesellschaft verwurzelt, da kommen wir nicht mehr raus.Ich bin Erzieherin und habe im Kiga angefangen, dann war ich eine zeitlang im Heim und als ich meine Kinder bekommen habe,war ich in der Familienbildung tätig. Ich habe eine Zusatzausbildun,g um absolut nötigen Sprachunterricht an Grundschulen und Kindergärten geben zu können. Ich habe dann 5Jahre in einer Kindertagesstätte gearbeitet.Seitca 1,5 Jahren arbeite ich wieder in der stationären Jugendhilfe.Ich denke, hätte ich noch langer in der Kita gearbeitet, wäre ich krank geworden.Dieser ständige Lärm, zuviele Kinder mit Förderbedarf, für die man keine Zeit hat, weil man wickelt oder sonst pflegerisch tätig ist. Der Knüller war, als ich um ein Elterngespräch gebeten habe, weil das Kind erheblich seinen Freunden hinterherhing, hat sich die Familie über mich bei meiner Chefin beschwert.Dann konnte ich einen Migrantenjungen nicht integrieren, obwohl ich mich unheimlich mit ihm beschäftigt habe.Dank der unheimlich fürsorglichen Eltern hatte dieses Kind keine Grenzen oder Konsequenzen oder jemals Regeln kennengelernt und auchdie haben sich über mich beschwert.Wie gaga ist eigentlich die Elternwelt? Ich habe dann ein Jobangebot in der Jugendhilfe erhalten und umgehen gekündigt.Keine Eltern mehr.Gott sei dank. Im Kindergarten als Erzieherin arbeiten ist ein sehr schwerer Job, der schlecht honoriert wird.Als jungen Mensch kommt man hochmotiviert in den Beruf und die Vorgaben und Bedingungen machen diese Motivation schnell zunichte.Schade. Schade um die Erzieher und schadeum die Kinder.Schade um die Gesellschaft in 20 Jahren.P.s. Ich habe auch 2 Kinder, 11 &9. Lieben Gruß Britta (Ich schreibe auf dem Tablet, deswegen manchmal komischeAbstände, ich übe noch)
..ich schon wieder. Mit Erschrecken habe ich deinen Blog gelesen und fühle mich bestätigt in meiner Wahrnehmung.
Die grundlegende Entscheidung Kinder in diese Welt zu setzen haben ja wir Erwachsene,denn Kinder werden nicht gefragt ob sie geboren werden wollen.
Damit beginnt es.
Aber das unsere Gesellschaft und damit auch die Strukturen die sich in ihr gliedern,nicht im Stande sind mit unseren Kindern umzugehen,ist mehr als erschreckend.
Damit meine ich nicht die einzelnen Erzieher/Lehrer/Tagesmütter, sondern die festgelegten Regulatorien,nach denen sich alle richten müssen.
Und am Ende des hübsch gedachten Gedankens und so mancher Schreibtischidee bleiben sowohl die Kinder als auch die betroffenen Berufsgruppen auf der Strecke !
Und nun zu den Eltern, die neumodisch ausgedrückt,viel zu busy sind um sich noch selbst um ihre Kinder zu kümmern:Ihr Lieben, es sind eure Kinder, ihr wolltet sie und nun gebt ihnen Liebe,Zuneigung und Zeit. Alles andere sollte als Unterstützung in einem gesunden Maß dienen. Erinnert euch an eure Kindheit, was war euch am wichtigsten ?
In diesem Sinne..
viele Grüße
Bea
Es ist wirklich eine schwierige Situation und ohne die Eltern in Schutz nehmen zu wollen, muss ich sagen, dass die meisten es nicht besser wissen! Sie sind selber so erzogen worden. Auch wenn ihr jetzt meint, ja dann sollen sie doch etwas ändern und nicht genau die gleichen Fehler wie ihre Eltern machen, stimmt, ist aber nicht immer einfach! Das sehe ich bei mir, wenn ich mich manchmal nicht anstrenge, falle ich immer in alte Muster zurück! Diese Eltern schaffen es aber alleine nicht. Sie brauchen Hilfe und die nehmen sie meistens nicht an :-(
Aber ich denke auf jedenfall auch, dass wir ein Zeichen setzen sollten und gemeinsam werden wir das schaffen.
Liebe Grüße Dany
Da gebe ich Dir komplett recht – es liegt an den Eltern, nicht an den Kindern. Und ja, es ist (sau)schwer, aus den Mustern auszubrechen. Weil uns beigebracht worden ist, dass das jeder für sich tun muss. Ich glaube aber, dass man das auch zusammen schaffen kann. Die einzige Gesellschaft, in der ich gerne leben möchte, ist eine, wo man sich gegenseitig unterstützt, motiviert und fördert. Ich glaube, dass JEDER was dazulernen kann und das JEDER versucht, es so gut wie möglich zu machen.
Liebe Svenja,
du hast so recht!
Mein Mann und ich sehen das genauso und sind mit unserer Meinung doch so alleine. Es tut gut, deinen Blog zu lesen und es beruhigt, dass nicht nur wir es so sehen. Und vielleicht ändert es auch ein klein wenig, wenn du in deinem vielgelesenen (ist zumindest mein Eindruck) Blog darüber schreibst. Danke dir!
Bettina
Hallo
Ich habe lange überlegt, ob ich überhaupt was schreiben soll und vorallem WAS. Ich finde es richtig und wichtig, das solche Themen angeschnitten werden, aber erreichen diese Worte auch die betreffenden Personen?
Wohl kaum, die meisten fühlen sich ja noch nicht einmal angesprochen.
Kein Elternteil kann sich davon freisprechen nicht schon mal auszuticken, laut zu werden oder wirklich mal bös zu sein und die sprichwörtliche “Faust in der Tasche zu machen”. Ich selbst habe am Samstag meine Tochter (2) im Baumarkt angepfaumt, wenn sie jetzt noch einmal wegläuft (nach dem wir ihr schon 3x hinterher rennen mussten) würde sie den Hintern versohlt bekommen. Natürlich wurd ich gaaaaaanz komisch von den Erwachsenen um mich herum angeschaut, aber das ist nicht mein Problem sondern denen die sich in diese Momentsituation nicht reinversetzen können.
Ein 2jähriges Kind versteht nicht, wenn ich ihm erkläre, warum es nicht wegrennen darf. Dass es unter den vielen Menschen verloren gehen könnte und dass es Menschen gibt die es dann vielleicht mitnehmen. Meine Tochter weiß auch NICHT was “Hintern versohlen” bedeutet, sehr wohl aber meine Tonlage in diesem Moment.
Da wollte ich auch gar nicht so drauf eingehen sondern viel mehr darauf, das ich DANKBAR bin.
Dankbar, wenn man solche Artikel und Antworten liest?? Ja, ich bin dankbar, stolz und auch froh.
Dankbar das meine Eltern mir den Wert von FAMILIE beigebracht haben. Dass, nicht nur mein Bruder und meine Eltern, sondern auch Großeltern, Tanten und Onkel mich gelehrt haben, das FAMILIE wichtig ist. Auch wenn es Situationen gibt wo das Wasser doch dicker ist wie Blut.
Dankbar, dass meine Eltern mich nicht in eine Ganztagseinrichtung gesteckt haben, obwohl meine Mama arbeiten ging und mein Papa während meiner Schulzeit nur am Wochenende zu Hause war.
Dankbar das meine Eltern Zeit für mich hatten, vorallem wenn ich sie brauchte!
Ich bin froh, das mein Mann das Gleiche denkt wie ich. Dass unsere Tochter das Wichtigste ist und wir soviel Zeit wie möglich mit ihr verbringen wollen. Denn sie werden so schnell groß und dann trennen sich die Wege so oder so oftmals sogar durch große Distanzen (Studium, Arbeit).
“Gib ihnen ein Nest und Geborgenheit, damit ihre Flügel wachsen und sie sicher und frei fliegen”
Geborgenheit? In der heutigen Gesellschaft?
Wie denn? Keine Kita und auch keine Ganztagsschule kann eine FAMILIE ersetzen!
Familie ist scheinbar ein Schimpfwort geworden, denn es wird ja gar nicht (oder kaum) benutzt. Auch hier (oder auch bei Fb) habe ich es bisher nur versteckt gelesen :-(
Aber wie Frau Hohmeyer-Hecker (oben) angemerkt hat, viele wissen es gar nicht besser.
Ich lese hier (bzw bei Facebook), das Eltern schon von ihren Eltern in Ganztagseinrichtungen geschickt worden sind da beide Elternteile arbeiten gingen. Natürlich wird dann gesagt, wir sind auch so groß geworden und mit einer Menge Spaß. Aber wo bleibt dann die Familie?
Am Wochenende wollen Eltern sich von der stressigen Arbeitswoche ausruhen.
In den Ferien werden Kinder dann (weil es ja soviele Angebote gibt und es praktischer ist) in Camps o.ä. gesteckt, damit Eltern ja auch endlich ihren verdienten Urlaub machen können.
Wenn ich sowas lese dreht sich bei mir der Magen um!
Scheinbar wird Elterndasein mit Pflicht in Verbindung gebracht, wie ein Beruf. Sollte Elternsein aber nicht viel mehr sein wie nur ein Job? Vielmehr eine Berufung?!?
Ich bin absolut keine Supermutter!!! (s.o. ;-) ) und auch keine Hypermutti die alles unter Kontrolle haben muss.
Aber ich lege Wert darauf, ZEIT zu haben. Zeit für mein Kind.
Ich gehe auch arbeiten und bin froh, dass ich mit meinen Chefs reden kann.
Meine Tochter geht auch in einen Kindergarten (das Wort Tagesstätte hasse ich ;-) ) 3 Stunden morgens. Ich finde das auch wichtig, da sie wohl Einzelkind bleiben wird brauch sie Gleichaltrige für ihr Sozialverhalten und ich merke, dass es ihr gut tut. Sie geht gerne zu den Kindern spielen und tanzen.
Ich hetzte nicht, morgens habe ich den (mir sehr wohl bewussten!!!) Luxus, dass die Oma die Kleine in den Kiga bringt, ich gehe nach 4 Stunden von der Arbeit nach Hause, schnell staubsaugen, Kochen und dann hole ich die Kleine um 12 Uhr wieder ab.
Und sie erzählt den ganzen Weg bis nach Hause wie schön es war, was sie gemacht hat und strahlt dabei über das ganze Gesicht. Will ich sowas wirklich abgeben?
Nur damit ich wieder Vollzeit arbeiten gehen kann??
Natürlich kann es auch uns passieren, dass es nicht anders geht. Dass auch wir plötzlich da stehen und uns Gedanken um einen Ganztagsplatz machen müssen.
Aber solange ich es doch nicht muss, warum sollte ich. Nur damit ICH Zeit für MICH habe?!?!?
Ich möchte ganz klar ausgrenzen, dass ich nicht über Alleinerziehende und auch nicht über Selbstständige (die hier oft unerwähnt bleiben!) spreche. Den Spagat, den ihr leistet möchte ich wirklich nicht machen müssen und ich verbeuge mich vor den Mamas und Papas die Beruf und Kinder unter einen Hut bekommen!!!
Niemand kann sich nämlich sicher sein, dass er/sie nicht plötzlich auch alleine da steht. Sag niemals nie hat schon eine sehr wahre Bedeutung.
Hier fallen immer wieder die Sätze, aber WAS soll sich ändern?
Es liegt doch ganz klar auf der Hand.
Familie muss wieder einen Wert haben, Männer und Frauen dürfen nicht von der Gesellschaft abgestempelt werden, weil ein Teil lieber zu Hause ist oder nur Halbtags arbeiten geht.
Und vorallem muss dieser Egoismus aufhören den doch sehr viele an den Tag legen.
Mal ganz ehrlich? Diese Menschen würden noch nicht mal einen Hund bekommen, da Züchter und Tierschutzvereine (wo ich gezwungenermaßen ;) auch mit zu tun habe) strenge Regeln in Sachen Zeit fürs Tier haben.
Aber Kinder sind ja scheinbar weniger Wert, so macht es leider oft den Eindruck.
Traurige und nachdenkliche Grüße
Liebe Carina,
verzeih mir für alle schreibfehler die ich bestimmt machen werde, aber ich stamme nicht aus Deutschland.
Ich habe alle Kommentare gelesen, und ich meine, die sind ohne ausnahme stichhaltig. Die von Ihnen habe ich mehrere male gelesen und hat mich sehr getroffen. Hier spricht eine MUTTER. (gross geschrieben).
Ich habe es früher nicht gut getan. Habe meine Kinder viel zu wenig Zeit gegeben und dadurch automatisch auch zu wenig Liebe. Das tut mir sehr leid. Die Arbeit kam immer am ersten Platz. Hatte es gerne von neuem wieder angefangen, aber so eine Möglichkeit bekomt man nur einmal. Kinder sind das schönste was Eltern ” besitzen”. Wenn möglich stell sie nicht ab, sicher nicht 40 Stunde/Woche. Sie haben sie nur eine kurze Zeit. !!
Meine Liebe,
ich bin mir nicht sicher, ob Du Carinas Anmerkungen richtig verstanden ist – sie arbeitet ahlbtags und versucht, mögichst viel Zeit mit ihrer Tochter zu verbringen. Schön, das Du Dir alles durchliest und uns an Deiner Geschichte teilhaben lässt!
Deine Svenja
Hallo und guten Abend
Ich kann mir zwar jetzt nicht genau einen Reim darauf machen, was an meinem Text missverstanden werden konnte, aber nun gut :)
Ja, ich arbeite 3-4x die Woche halbtags.
Meine Tochter schläft in der Regel bis 8 Uhr (ich bin ab 6:15 aus dem Haus) bis sie von ihrer Oma gegen 9 Uhr in den Kindergarten gebracht wird. Da ich gegen 11Uhr zu Hause bin bleiben somit genug Zeit mich um Haushalt, Kochen und meine Tiere zu kümmern bis ich sie gegen 12 Uhr wieder abhole.
Ich weiß, dass ich nicht der Norm entspreche was Arbeit und Kindsbetreuung angeht. Denn bei mir passt es einfach perfekt, aber ich bin mir auch bewusst dass es sich jederzeit ändern kann.
Dennoch kenne ich einige und hab schon viel mehr mitbekommen, dass Eltern die Ganztagsbetreuung ausnutzen um Zeit für sich zu haben. Egal ob es um den Beruf geht, der lieber gemacht wird als Zeit mit dem Kind zu verbringen, oder um Hobbys.
Und das ist der Punkt der mich absolut nur ank**** (sorry ;) )
Aber seit heute morgen ist es ja auch offiziell, das Deutschland das KinderUNfreundlichste Land in Europa ist.
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!
Und bei den vielen Kommentaren die ich auf Facebook, Twitter etc gelesen habe, dann wünsche ich mir sogar das Deutschland Kinderarm wird. Denn diese Menschen, die solche Sprüche bringen, sollten wirklich keine Kinder haben.
Liebe, aber zu tiefst traurige Grüße
Verzeihung, aber ich habe die Anmerkungen von Carina sehr gut verstanden,die waren alle ganz klar. Hoffentlich haben viele Eltern und zukünftige Eltern diese Texten auch gelesen und zu denken gebracht
liebe Grüsse, Christian.
Ja, das ist die Realität. Aber es geht auch anders. Mit engagierten ErzieherInnen (die nicht unbedingt studiert haben müssen!). Und einem Kindergartenbetreiber, der “anders” denkt. Bei uns geht es anders – sehr zum Leidwesen unserer Gemeinde, für die wir hier überflüssig sind.
Das ist Schade. Solche Menschen wie euch brauchen wir – hier in München und auf der ganzen Welt.
Liebe Svenja,
ich verfolge deinen Blog schon seit einer Weile, habe ihn dann aus den Augen verloren und jetzt wiederentdeckt. Irgendwie ist das Thema Frauen zwischen Familie und Beruf ein spannendes Thema, das stark polarisiert. Ich finde es gut und wichtig, dass du über Missstände schreibst, die dir auffallen, denn es geht wohl vielen so, dass sie derartige Szenen beobachten und nur schwerlich verstehen können. Selbst wenn man ungern verallgemeinert und das ja auch immer nur eine Momentaufnahme ist, bleibt es doch nicht aus, sich zu fragen, wieso so etwas so abläuft und ob es nicht zuhause ganz ähnlich aussieht.
Vernachlässigung ist ein echtes Problem, keine Frage. Ich würde aber behaupten, dass das relativ unabhängig davon ist, ob die Eltern arbeiten oder zuhause sind. Letztendlich geht es doch darum, ob man seine Kinder liebt, für sie da ist und sie kindgerecht unterstützt und begleitet, ihnen Werte vorlebt, damit aus ihnen gesunde und starke Erwachsene werden können. Das geht aber auf die unterschiedlichsten Arten und Weisen und jede Familie sollte für sich selbst entscheiden dürfen, wie sie ihr Zusammenleben gestaltet.
Es ist bestimmt schön für Kinder, wenn sie nach der Schule jemand zu Hause in Empfang nimmt, für sie kocht und sie zum Ballet fährt. Aber nur, wenn Mama das auch mit Liebe tut und nicht aus innerem oder äußerem oder imaginärem Zwang. Ich kenne genug Beispiele, wo sich Frauen regelrecht aufopfern, weil sie glauben, keine Wahl zu haben (finanziell, sozial oder psychisch), und glücklich ist dabei bestimmt niemand, weder sie selbst, noch ihre Kinder, um die sie sich zwar rund um die Uhr kümmern, die sie aber fast ersticken mit Schuld und Abhängigkeit.
Ich selbst bin ganz anders aufgewachsen, meine Mama war seit ich Denken kann berufstätig und darüber hinaus alleinerziehend, mittlerweile ist sie Finanzvorstand eines Großunternehmens. Das war natürlich nicht immer leicht, ganz klar, weder für sie noch für mich, aber wir haben dennoch ein extrem inniges Verhältnis zueinander – oder vielleicht auch gerade deswegen, weil sie ihre beruflichen Ziele verfolgen durfte und konnte. Sie hat mich immer wissen lassen, dass sie mich liebt und sich trotz ihres Berufs regelmäßig Zeit für mich genommen, mir abends vorgelesen, das Wochenende für mich reserviert, ist mehrmals im Jahr mit mir in Urlaub gefahren. Als Grundschülerin habe ich den Hort geliebt, dort wurden immer die tollsten Sachen unternommen, man war selbstständig für seine Hausaufgaben verantwortlich und hat mit seinen Freunden die Gegend unsicher gemacht. Ich bin früh selbstständig geworden, habe Kochen gelernt und meine Freunde mit teilweise sehr strengen Eltern keineswegs beneidet. Das Wort “Quality Time” klingt so hübsch neumodisch, hat aber einen wahren Kern. Ich bin fest davon überzeugt, dass es nicht darauf ankommt, wie viel Zeit man miteinander verbringt, sondern wie man diese Zeit ausfüllt.
Spannender Weise hat sich meine Mutter übrigens nach 18 Jahren für ein weiteres Kind entschieden, diesmal mit 40+, und mein kleiner Bruder wächst so ähnlich auf wie ich (nur mit, ebenfalls berufstätigem, Vater) und ist ein lebensfroher, intelligenter, warmherziger Achtjähriger, der genauso gerne Playstation zockt, einen Ball durch den Garten kickt oder mal rumnervt wie alle anderen Jungs aus seiner Klasse. Die Tagesmutter, bei der er zwischen seinem 1.- und 3. Lebensjahr mind. 40h die Woche war, heißt übrigens “Oma” und ist bei allen Geburtstagen und sonstigen Festen dabei. Bei ihr hat er gelernt, wie man sich gegenüber großen Kindern behauptet, kleinen gegenüber rücksichtsvoll verhält, wie man sich Hunden nähert und sich die Schuhe bindet. Nach den ersten 4 Monaten ist meine Mama wieder arbeiten gegangen und der Papa zuhause geblieben. Zum Babyschwimmen bin beispielsweise ich mit ihm gegangen, das war unglaublich toll für mich.
Natürlich ist es für keine Mutter leicht, diese ganzen kleinen Entwicklungsschritte an eine “andere” Person abzutreten, das erfordert unendlich viel Vertrauen und tut trotz allem ein bisschen weh, aber es kann ein guter Kompromiss sein, mehrere Lebensziele unter einen Hut zu bringen.
Kitas brauchen mehr Erzieherinnen, Erzieherinnen bessere Bezahlung, viele Eltern sind mit ihren Kindern überfordert, Familien voneinander entfremdet und verhalten sich mir völlig unverständlich. Alles wahr. Was ich sagen will, ist, dass es nicht darauf ankommt, ob man daheim oder berufstätig ist, sondern ob man liebevoll ist oder eher abwesend.
And then, make it work.
Sue, das hast Du wunderbar geschrieben und ich bin VÖLLIG bei Dir. Denn es geht immer um die Wärme, die einem Kind entgegengebracht wird. Wenn die da ist, weil jemand beruflich erfüllt ist und beides in seinem Leben unterbringt, finde ich das fantastisch. Doch das ist leider oft den finanziell eh gut Gestellten vorbehalten. Die können sich richtig gute Kinderbetreuung leisten und die Kinder werden dort wundervoll aufgefangen. Was ich viel zu oft sehe, sind Mütter die arbeiten gehen müssen in Jobs die ihnen nicht gefallen und dann am Abend abgehetzt sind und nicht offen für ihre Kinder (klar, wie denn auch). Wenn das dann zusammenkommt mit Kitas in denen der Betreuungsschlüssel zu hoch ist, drehen irgendwann alle am Rad. Schade ist, dass jeder in Deutschland für sich nach einer Lösung suchen muss – und vor allem, dass so wenig von Politik und Wirtschaft kommt. Nicht jede Familie hat die Kraft, die Ressourcen und das Geld, eine Kinderbetreuung zu finden oder eher “zu erkämpfen”, die ihren Kindern die Wärme und das Verständnis sichert, die sie brauchen.
Danke Dir für Deinen tollen langen Beitrag. Deine Svenja