Outfit, Tag 1.
Mein Plan für den ersten Tag der Fashion Challenge
- zum Sport gehen
- duschen und mein Outfit für den ersten Tag der Fashion Challenge anziehen und aufhübschen
- meinen 10:00 Termin im Büro wahrnehmen
- arbeiten
- um halb 2 meinen Sohn abholen
- Mittag essen
- von 14:45 bis 16:45 im Kindergarten Schultüte basteln
- Blogpost für morgen schreiben
- Abendessen machen und Kinder ins Bett bringen
- arbeiten und/oder entspannen
- Outfit ausziehen und ins Bett gehen
Wie der erste Tag wirklich lief
06:45 – Aufgewacht. Es regnet!
Bis 07:10 mit den Kindern gekuschelt.
Bis 07:15 ganz kurz abgeduscht, Zähne geputzt und Sportzeug angezogen.
Bis 07:30 Kinder gescheucht und fertig gemacht, Flaschen gemacht, ab ins Auto.
07:35 Meinem Mann fällt auf, dass er den Haustürschlüssel vergessen hat – ARGH, das war es wohl mit dem Sport heute Morgen…
Bis 08:05 beide Kinder bei Schule und Kindergarten abgeliefert.
Bis 08:25 bei der Post angestanden um zwei Pakete wegzubringen. Vor mir steht eine Frau mit einer läufigen Hündin, die den Boden volltropft. Gibt es eigentlich ein politisch korrektes Verhalten für sowas? Bäh. Dann vom Postbeamten so angeschnauzt worden, dass ich noch kein Paketformular im Formular Center ausgefüllt habe (sein Kommentar mit Blick auf die Schlange hinter mir: „Da fängt der Montagmorgen ja gleich gut an!“), dass ich im ersten Schockmoment fast anfange zu heulen. Dann halte ich ihm einen Vortrag über Dienstleister und “der Kunde ist König” – und stelle fest, dass er mich wahrscheinlich ernster nehmen würde, wenn ich nicht im Sportzeug vor ihm stände. Mist, warum habe ich nicht schon das Outfit an?
Bis 09:40 zu meiner Mutter durch den bösen Münchener Berufsverkehr gefahren, um den Ersatzschlüssel zu holen. (Merke: Ersatzschlüssel heute noch bei meiner Nachbarin deponieren.)
Bis 10:00 geduscht, Haare gewaschen, Haare geföhnt, Outfit angezogen, Armschmuck angelehnt: Wo sind eigentlich all meine Ohrringe? Mist, mein 10:00 Termin ist pünktlich und ich bin noch nicht einmal geschminkt.
Armreif : Geschenk von meinem Sohn, Glitzerarmband von Swarovski.
Bis 11:30 ungeschminkt aber mit offenen Haaren (!) und Outfit (!) im Termin bei mir im Büro gesessen. Dafür gleich als erstes den Schmuck abgelegt. Das hält ja kein Mensch aus, wie der Armreif immer an den Tisch klappert.
Bis 12:40 Kommentare für den Blog freigeschaltet, Mails beantwortet, facebook moderiert, Star Wars Bilder für die Schultüte meines Sohnes gegooglet, skaliert und ausgedruckt. Mit Armreifen geht das wieder nicht.
Bis 12:50 ENDLICH geschminkt.
Bis 13:00 Julia schießt ein paar Fotos von mir und dem heutigen Outfit.
Bis 13:30 Mir ist die ganze Zeit schrecklich warm, dabei trage ich doch nur eine Baumwollbluse. Außerdem ist meine Skinnyjeans glaube ich zu eng. Jedenfalls quetscht mein Bauch über die Hose und ich fühle mich unwohl. Ich zwinge mich, die High Heels nicht auszuziehen und frage mich, wieso eigentlich. Sieht doch unter dem Tisch eh niemand. Außerdem sitze ich ja alleine im Büro.
Bis 13:45 Einkaufen gewesen. Die günstigen Gurken liegen im unteren Regal, beim Bücken rutscht die Jeans und gibt den Blick auf meine Unterwäsche frei. Einkaufskorb abstellen und wieder hochnehmen geht auch nicht ohne Blusengezuppel und Hose hochziehen. Der Getränkemann und der Regaleinräumer im Supermarkt gucken anerkennend an mir hoch und runter. Aber merke: Nicht jeder, der die Kühltheke einräumt und pfeift, meint mich. Manchmal stimmt er auch nur ein fröhliches Lied an. Und dann ist es irgendwie peinlich, wenn man sich sofort umgedreht hat.
Bis 14:00 Meinen Sohn abgeholt und mit ein paar Müttern gequatscht. Komme mir bescheuert vor, weil alle aussehen wie immer und ich für meine Verhältnisse echt aufgedonnert wirke. Wenn ich meinem Sohn die Sandalen anziehe (ich weiß, er ist sechs, aber was will man machen…) rutscht die Bluse hinten hoch und die Skinnyjeans runter. Ergebnis: siehe Gurkenregal bis 13:45. Unpraktisch.
Bis 14:30 Noch mehr Star Wars Bilder ausdrucken
Bis 16:45 Schultüte basteln im Kindergarten. Heni sitzt an meinem Tisch und hat auch eine schöne Bluse und Jeans an. Obwohl sie gar keine Fashion Challenge hat. Finde ich gut. Aber die Schuhe muss ich unterm Tisch ausziehen, weil mir auf den kleinen Kindergartenstühlen in den High Heels die Zehen einschlafen. Und wo der Armreif mittlerweile liegt, könnt ihr euch ja denken.
Bis 17:00 Umziehen für den Sport. Die Haare lasse ich knallhart offen – nehme aber zur Sicherheit ein Zopfgummi mit.
Bis 18:30 Sport. Haare tatsächlich offengelassen. Schwitzen und lange Haare passen aber irgendwie nicht zusammen. Wie machen das nur die Frauen, die immer die Haare offen tragen? Mir völlig schleierhaft.
Bis 20:00 baden, Essen machen, Kindern etwas vorlesen und sie ins Bett bringen. Keine zehn Pferde kriegen mich nochmal in das Outfit des Tages. No chance.
Bis 21:00 in Jogginghose auf dem Bett sitzen und lesen. Danach schlafen – Mode macht müde.
Was ich heute gelernt habe
- Ich brauche keinen Pashmina, wenn es nicht kalt ist. (Ganz ehrlich, was macht man ansonsten mit denen??? Wie ihr unten seht, komme ich damit nicht klar.)
- Meine Skinnyjeans sind zu eng, um darin einen normalen Tag zu verbringen. Außerdem sitzen sie zu hüftig, um sich darin zu bücken.
- Wenn ich mit offenen Haaren arbeite, stecke ich sie nur hinter die Ohren.
- Tippen mit Armreifen geht gar nicht.
- Ich kaue meinen Lippgloss innerhalb einer Viertelstunde vollständig ab, weil ich nicht daran gewöhnt bin, was auf den Lippen zu haben.
- Offensichtlich ist mein Schmuck im ganzen Haus verstreut. Ich habe heute morgen kein einziges Paar brauchbare Ohrringe gefunden. Da muss mehr System rein.
- High Heels und Kindergartenstühle passen nicht zusammen.
20 Kommentare
Du hast tolle Haare und sie offen zu tragen steht Dir super! An dieser Stelle gebe ich offen zu, dass ich auch fast immer Zopf trage, weil ich es HASSE, am Schreibtisch zu sitzen, mich über ein Dokument zu beugen und dann rutschen die Haare nach vorne und baumeln direkt neben meinen Augen in meinem Sichtfeld herum. Ich wollte mich schon mal selbst überlisten, indem ich einfach kein Haargummi mit ins Büro genommen habe, damit ich nicht wieder die ganze Zeit mit diesem unkleidsamen Zopf dasitze. Vor der ersten Kaffeepause habe ich mir die Haare mit 2 Kulis hochgesteckt (trotzdem käme eine Kurzhaarfrisur für mich nicht infrage…). Und Armreifen gehen ja mal gar nicht. Selbst meine Uhr nervt mich schnell mal und ich ziehe sie aus ohne darüber nachzudenken, nur um dann in Panik zu geraten, weil ich nicht mehr weiß, wo ich sie habe liegen lassen. Deswegen trage ich zu “Outfits” höchstens mal Ketten oder Ohrringe. Aber High Heels sind super und Lippenstift auch! Damit erweckt man ruckzuck den Eindruck, sich morgens Mühe gegeben zu haben und unter dem Schreibtisch ziehe ich IMMER die Schuhe aus. Allerdings habe ich mir bequeme Pumps zugelegt, in denen ich laufen kann ohne dass die Blutzufuhr abgeschnürt wird und ich das Gefühl in den Beinen verliere (kaum sind wir das Korsett losgeworden, haben wir neue Methoden erfunden, unsere Körper zu foltern, nur um besser auszusehen – Stilettos, nein danke!).
Ich kann vollkommen verstehen, warum das eine “Challenge” ist, aber ich finde die Idee super und bin sehr gespannt auf den Rest der Woche. Weiter so!
Liebe Svenja,
ich finde, das grün steht dir ausgezeichntet. Lg silvia
Hi Svenja,
schmunzelnd lese ich deinen Bericht und mir kommt alles so bekannt vor – vor allem das mit den gemeinen rutschenden aber soooo schönen engen Jeans :-)) Dieses hoch Gezuppel, wenn man wieder der Ansatz des Po herausblitzen möchte – einfach nervig. Aber wie sagt schon das alte Sprichwort “Wer schön sein will muss leiden” *hehe*
Du siehst zwar blendend aus mit deinem Outfit aber irgendwie verkleidet. Fühlst du dich auch so?
Lieben Gruß
Martina
Fühle mich halb verkleidet – weil ich so eben TAGSÜBER nie rumlaufe. Eher abends oder wenn ich mit meinem Mann weggehe. Und mir war überhaupt nicht klar, wie unbequem solche Klamotten sind, wenn man nicht nur mit ihnen Essen oder auf eine Stheparty geht – für 2-3 Stunden. Aber Alltag ist eben eine ganz andere Nummer – mit ganz anderen Bewegungen….
Wow! Das Grün steht dir super gut! Und die offenen Haare gefallen mir besser – wenn’s zu nervig ist, runter mit der Mähne (s. Kommentar von gestern) ;-)
Schön zu hören, dass auch so sportliche Frauen wie du ein Problem mit zu hüftig sitzenden Jeans haben. Tut gut!
Wie war dein Schultüten-Basteln?
Liebe Svenja,
you’ve made my day! So witzig geschrieben!
Alle Frauenzeitschrift-Redakteure herhören: “Wenn ihr Svenjas Mode-Challenge-Text lest, dann wisst ihr, was uns Frauen wirklich Spaß macht, wie unser Leben vor dem Gurkenregal (hahaha!) wirklich aussieht UND was wir wirklich lesen wollen!!!”
Svenja, du bist die Beste.
Alles Liebe
Deine Daniela
Liebe Svenja,
ich konnte richtig mitfühlen. Genauso geht es mir auch immer, wenn ich mich tagsüber “verkleide”:-). Trotzdem Kompliment, du siehst super aus und das Grün ist genau deine Farbe.
LG Stephanie
wunderbar Dein Bericht! ich lese überhaupt gern bei Dir! Die Bluse in dem grün steht Dir ausgezeichnet!…ich bin ja auch ganz angetan von den Kleidern Deiner Freundin *seufz*…vielleicht sollte ich auch mal bissel stylischer rumlaufen…
sei lieb gegrüßt
anja
Liebe Svenja,
ich finde auch, dass Dir die offenen Haare super stehen! Ich habe Deine Länge und trage sie fast immer offen. Nur zum Sport oder wenn es sehr heiß ist, mache ich mir einen Zopf. Sport mit langen offenen Haaren finde ich eklig (zumindest, wenn man sich auch ordentlich dabei anstrengt ;-) ).
Den Pashmina finde ich auch überflüssig – als Accessoire käme ich damit auch nicht zurecht.
Ich glaube, an viele Sachen gewöhnt man sich (Schmuck, Haare, Make-Up). Spannend finde ich an Deiner Challenge, ob Du Dich in nur einer Woche daran gewöhnen wirst. Ich bin da eher skeptisch – wobei es ja auch nicht schlimm ist, wenn Du wieder bezopft und bejeanst durchs Leben gehst.
Freue mich auf die nächsten Tage. Die Challenge ist auch für mich eine Inspiration und regt mich zum Kleiderschrank-Check an :-)
LG
Nic
Einfach nur schön :-) Ich musste lachen und habe mir vorgestellt, wie es mir ergehen würde. Genau so und nicht anders. So wie du schreibst, konnte ich mir deinen Tag genaustens bildlich vorstellen!!!
Weiter so :-)
Hallo Svenja,
ich kann dich gut verstehen, dass dies eine richtige Challenge für dich ist. Ich gehe zwar nicht mit High Heels ins Büro, aber ein bisschen Chic muss es halt auch sein. Doch wenn ich dann nach Hause komme bin ich immer total glücklich in meine Mama-Kleider (Jeans, Shirt und flache Schuhe) schlüpfen zu können. Ich weiß nicht ob ich Frauen die mit High Heels auf den Spielplatz gehen bewundern oder bedauern soll…
Ich bin richtig gespannt auf den Rest der Woche …mach so weiter. SUPER Blog!
Viele Grüße
Heike
Hey Svenja,
Du hast mich angefixt und ich werd versuchen den Rest der Woche nur Outfits zu tragen. Bei mir sieht der nomale Look wie folgt aus: schwarzes Top, Jeans, flache (bequeme) Schuhe und meist das gleiche blau-schwarze Halstuch. Ich schminke mich eigentlich täglich und die Haare sind meistens zu irgendeinem wirr-warr Knoten gebunden.Grade weil ich meist den ganzen Tag zu Hause bin und stille, ist alles bequem und praktisch gehalten.
Jetzt versuche ich also mich auch mal ungeschminkt zu “mögen”(die Schwangerschaft hat mir einen miesen Teint verpasst,der mittlerweile aber eigentlich schon wieder ohne Make-up tragbar wäre) und die Haare zu friesieren.Offen muss ja nicht immer sein, ne Frisur wäre ja schon mal ein Anfang. Und offen kommt fast gar nicht in Frage mit Baby…dann hätte ich ja bald keine Haare mehr ;)
Also nach den ersten paar Stunden kann ich schon mal sagen das T-Shirts nervig sind wenn man stillt. Farbe zu tragen ist aber schonmal ziemlich erfrischend und macht gute Laune. Die High Hells die ich mir gestern gekauft habe sind noch gar nicht eingetragen und deshalb schon etwas anstrengend. Aber machbar-weil ich hohe Schuhe einfach liebe und sie bei meinen 159cm ein langes Bein zaubern.
Ungeschminkt ist ungewohnt aber auch ok, die Haare sind nach 2 Minuten wieder weggesteckt gewesen weils so genervt hat.(und weh tat)
Mal sehen wie das weiter geht, morgen wollte ich meinen Garten machen und auch den Rest der Woche viel putzen, weil am Wochenende Taufe gefeiert wird.
Ich bin gespannt. Danke für die Anregung.
Also – als stillende Mutter auf dem Weg zur Taufe die Fashion Challenge anzunehmen – Du hast meinen VOLLEN Respekt. Bin gespannt, wie es bei Deiner Challenge weiter geht, Du Schwester im Geiste!!!!
Toll geschrieben. Und ich stimme den anderen zu: grün und offene Haare stehen dir gut!
Hallo Svenja,
Ich habe deine Site erst vor kurzen entdeckt, Kurse aber mittlerweile täglich darin.Weil heißen: Sehr unterhaltsam, interessant, lustig und gehst die richtige Ablenkung für man mal zwischendurch braucht!;-) Der derzeitige Blog ist besonders interessant, da ich ganz einfach mitfühlen kann. Es ist eben nicht so einfach, wenn einem dieses “Modegen“nicht in die wiege gelegt wurde… ;-) Wobei ich finde das du das ganze hervorragend beherrscht! Und darauf kommt es doch an: Man weiss das man es kann und wenn es drauf an kommt:Tadaaaaa!
Ach Mel, das ist aber ein nettes Kompliment. Irgendwie hast Du Recht – aber so im Alltag habe ich es mir so abgewöhnt, mich schön zu machen, dass es fast wie verlernt ist. Aber langsam kommt es wieder :-))))
Heute Mittag habe ich Spaßes halber meinen Schlapperlook fotografiert :-) – das wäre ja auch mal eine Aktion, wenn wir unsere Bilder hochladen könnten *kicher* – natürlich könnte man das Anonym machen (Kopf einfach nicht mit knipsen).
Was hälst du davon Svenja?
Schicks mir doch einfach mal – ohne Kopf. Würde ich so eine Möglichkiet freischalten für die Öffentlichkeit, hätte ich hier sicher bald nur noch Seite 3 Girls :-))) Du kennst ja die Spambereitschaft der Leute. Muss so schon immer Einiges aussortieren, weil es unseriös oder echt dreiste Werbung ist. Aber ICH würde mich freuen.
Oki, nun hast Post im Mailfach ohne Kopf aber dafür mit meinem besten Schlapperlook :-))
Guts Nächtle
HERRLICH!