Ihr wisst ja, dass ich gerade an einem Buch schreiben. Dazu brauche ich viel Zeit – am besten ohne Kinder, die die ganze Zeit etwas von mir wollen. Also habe ich mir ein Event überlegt: Die Weihnachtswand. Immer wenn wir irgendwo sind, wo es besonders weihnachtlich ist, ermutige ich meine Kinder, sich genau einzuprägen, was sie sehen. Zuhause wird dann ein Bild davon gemalt. Schneemänner (ja, haben wir hier in Bayern schon gesehen), Weihnachtsmarktbuden, Glühwein oder Tannenbäume, Schlittschuhverleih oder schliitschufahrende Kinder.
Nachdem wir letztes Wochenende ein echtes Großstadtabenteuer erlebt haben und 40 Minuten nach Unterweikertshofen zum Weihnachtsbaumschlagen vor Schlosskulisse gefahren sind, hatten wir zwar ohne Ende neue Motive im Kopf, aber die meisten ließen sich nicht so gut malen. Denn ehrlich gesagt haben wir im Matsch geparkt und im Matsch den Baum geschlagen. Zwischendrin standen wir wie bei einem Viehtransport (das war tatsächlich sehr lustig und die Kinder hatten MORDSSPASS) auf einem Anhänger, der von einem Traktor in den Wald gezogen wurde. Insgesamt durchaus zu empfehlen.
Ich hatte nur leider gleich zu Beginn des Ausflugs ein bisschen den Humor verloren, als wir in Unterweikertshofen geparkt haben und plötzlich das Autoradio weder leiser gestellt noch ausgeschaltet werden konnte. Aber wie das so ist auf dem Land – einer der Parkplatzwächter war Mercedesmechaniker und hat mal kurz die Radiosicherung raus- und wieder reingedreht. Darüber war ich echt froh, denn nichts brauche ich weniger, als von oben bis unten voller Matsch am Sonntag in eine Mercedeswerkstatt geschleppt zu werden, damit die Batterie ausgetauscht werden kann. Da bin ich ja eine echte Frau – ich HASSE alles was mit dem Auto zu tun hat. Das braucht doch kein Mensch.
Was ich aber eigentlich sagen wollte: Unsere Weihnachtswand erfreut sich täglich neuer Motive und da meine Kinder das ganze Jahr von Weihnachten träumen und ich schon mein Leben lang einen Oscar will, habe ich unsere Familienträume praktischerweise über Eck platziert, damit ich die wichtigen Dinge des Lebens immer im Blick habe.
So – und jetzt wünsche ich euch einfach mal einen Tag, an dem ihr Zeit für ein paar Weihnachtslieder und einen warmen Tee bei Adventskranzlicht habt. Wir versuchen derweil unseren Husten und unsere Kopfschmerzen wieder loszuwerden – schließlich wartet mein Buch auf weitere Seiten.
In diesem Sinne
Eure Svenja