Fanny Zanotti hat ein Backbuch geschrieben. Doch über das Backen hinaus hat Fanny eine Gabe. Die Gabe, eine Geschichte so zu erzählen, dass ihre Erinnerungen zu unseren Erinnerungen werden. Und wenn in diesen Tagen eine Französin über Leere und Traurigkeit schreibt, dann möchte ich das mit euch teilen.
“Als wir uns kennenlernten, trug er einen Pullover aus weicher, knallroter Wolle. Sein Haar hatte die Farbe von Holzkohle. Seine Augen auch. An diesem Abend küssten wir uns auf einer Steintreppe bei einem Theatereingang. Im Licht der Straßenlaternen fielen Regentropfen wie Sternschnuppen.
Und dann, eines Tages, war er fort, und hinterließ in meinem Leben ein Loch, ein leeres Bett. In den Wochen danach war dieses Bett meine Festung. Ich trug den Pullover, den er einst geliebt hatte. Zum Essen war ich zu müde, ich schlief ein und versank in Träume, von denen ich hoffte, sie würden nie enden.
In diesen Träumen verbrachten wir Tage am Strand und tranken aus demselben Strohhalm Gin Tonic. Krabbenfischen und nächtliche Lagerfeuer am Meer, Fahrten durch die in Wolken gehüllten Berge. Es wirkte, als befänden wir uns auf einer Insel. Doch in den meisten Träumen schlenderten wir nachts durch die leeren Straßen des schneebedeckten Paris.
Dann erwachte ich in einem kalten, leeren Raum und wünschte mir mehr, hoffte auf mehr. Ich hoffte auf ein Wunder. Wir waren wieder Fremde, und eine halbleere Tasse Kaffee auf dem Nachttisch war der einzige Hinweis darauf, dass in diesem Haus nicht immer solche Kälte geherrscht hatte. Die Tränen verschleierten alles. Ich gehörte nirgendwo hin. Und ich dachte, ich würde mich nie wieder verlieben. Aber man kann nicht ewig unter Wasser bleiben. Das hatte er mir gesagt, an einem dieser Tage, als die Sonne brannte und das Meer glitzerte und unter Wasser die Fische in allen Regenbogenfarben schillerten.
Nein, man kann nicht ewig unter Wasser bleiben.”
Und so blättern wir mit Fanny eine Seite weiter und finden ihren “Schokolade-macht-glücklich-Kuchen”.
“Diesen Kuchen verbinde ich mit nass geweinten Taschentüchern und betrunkenen Anrufen, die ich lieber vergessen würde. Wir verdanken ihn Nigella Lawson – dem Menschen, der diese schlaflosen Nächte Stück für Stück in eine Schokowolke verwandelt hat. Der Kuchen ist die Konstante, die sich durch meine Trennungen zieht. Und nicht nur durch meine. Meine beste Freundin “A” liebt ihn auch.
Im Vertrauen: Wenn sie gerade unbedingt Schokolade braucht, bäckt sie ihn gleich im riesigen Cassoulet-Topf. Das Rezept ergibt mehr Kuchen, als man auf einmal essen kann. Backen, essen, den Rest aufschneiden, einfrieren, Stück für Stück auftauen – und schon fühlt man sich besser.”
Nach letztem Freitag und Paris und allem, was damit zusammenhängt, ist es so: Wenn mir in diesen Tagen eine französische Frau mit französischen Rezepten das Gefühl gibt, dass wir mit einem Schokokuchen vielleicht die Welt ein Stück besser machen können, dann ist das ein Buch, in das ich mit euch reinblättern möchte.
Morgen erzähle ich euch dann mehr: Von dieser Verlosungswoche, dem Verlag und allem, was damit zusammenhängt. Heute mag ich noch ein bisschen still sein und bitte euch nur, einfach unter diesem Post zu kommentieren, wenn ihr Frankreich nicht nur in eure Herzen, sondern auch in eure Küchen lassen wollt.
Für alle, die jetzt Trost und den Duft von frisch gebackenem Schokokuchen gebrauchen können, verlose ich drei Exemplare von Fannys Pattisserie aus dem Knesebeck Verlag.
Und für die, die jemanden verloren haben und traumatisiert wurden, die sich ängstigen mussten oder um ihr Leben gebangt haben, falte ich die Hände und richte meine Gedanken nach innen.
Auch ich bin mir sicher: Wir können nicht ewig unter Wasser bleiben. Die Liebe wird siegen.
Eure Svenja
57 Kommentare
Liebe Svenja, da ich bekanntlich eine Backmacke habe, ist das Buch genau das richtige für mich. ..mehr bleibt dazu gar nicht zu sagen :-D
LG Danny
Die süßen Sachen der Pariser Küche sind einfach einzigartig und deshalb möchte ich dieses Buch gerne gewinnen, damit ich immer tolle Rezepte Zuhause habe, mit denen ich mich und meine Lieben überraschen kann.