Gestern bin ich mit meinem Mann nach Berlin geflogen. Nicht um auf der Fanmeile unsere Weltmeister zu feiern, sondern um uns als Paar zu feiern.
Am Flughafen ein erstes klares Zeichen: ein Siegeroufit in Gold
Ich hatte mir wenigstens Lissys Tuch mit Sternen geliehen.
Uwe und ich hatten nämlich schon ewig keine Zeit mehr zu Zweit. Und deshalb haben wir uns genossen, bei einem wunderbaren Essen im veganen Restaurant Kopps,
Dazu gab es einen köstlichen Grauburgunder der bezeichnenderweise “Hand in Hand” hieß. Wettertechnisch ging draußen zwar die Welt unter – aber das machte uns gar nichts, denn wir saßen am offenen Fenster und haben uns hervorragend mit dem kalifornischen Paar am Nebentisch unterhalten.
So gut, dass wir gar nicht bemerkt haben, dass das Spiel beginnt und wir beim Erklingen der Nationalhymne schnell wein- und rührselig zu Viert zum Fernseher rübergerannt sind und mitgesungen haben (Americans – you gotte love them for being true patriots!).
Dann schnell die Rechnung und ein Sprint durch den Regen zum Hotel – immer einen Blick auf Around me weil who the heck knew where we were? Und da musste ich an früher denken, als man immer on the run war. Als man dabei sein wollte und nichts verpassen durfte. Diese Momente, wo einem der Regen ins Gesicht peitschte und man durch die Nacht rannte und sich so lebendig fühlte. Einfach weil das Leben ein riesengroßes Abenteuer war und man gefühlt noch eine Ewigkeit dieses Abenteuers vor sich hatte.
In Berlin ist das Abenteuer auf eine ganz besondere Art nicht vergänglich, sondern präsent. Hier springen die jungen Mädchen mit ihren kurzen wehenden Röcken nach dem Sieg aufs Fahrrad und radeln dorthin, wo das Glück wartet. Die jungen Väter schieben ihre Kinder im Kinderwagen durch die Nacht. Die alten Männer stehen mit auf der Straße und entzünden das Feuerwerk für ihre Enkel. Und der Glanz des Moments, das Leuchten in den Augen der Menschen kommt einem heller vor, als anderswo,
Davon lass ich mich jetzt zwei Tage inspirieren – und dann bring ich euch was davon mit.
In diesem Sinne: wir sind Weltmeister.
Happy aber müde
Eure Svenja
2 Kommentare
Hallo Svenja, da haben wir ja praktisch zusammen im Kopps gegessen! Mein Mann ist sogar auf einem deiner Bilder zu sehen – wie lustig. Und die auf englisch geführten Gespräche am Nachbartisch sind mir beim Gehen aufgefallen. So klein ist die Welt! Wir sind mittlerweile von unserem Wochenende in Berlin zurück und haben unsere gemeinsame Zeit gegossen – ihr hoffentlich auch!
Das gibt es ja gar nicht. Was für ein Zufall. Schön, dass ihr auch ein tolles Wochenende hattet – wir sind noch hier – aber für mich geht es dann morgen früh auch wieder zurück.