Pfüati Gott, Adele

Oma_Adele

Liebe Adele,

jetzt hat er Dich doch noch gewollt, der liebe Gott. Mit 93 Jahren. Wie oft hast Du uns erzählt: “Der will mich noch nicht.” Dabei warst Du schon lange bereit, zu gehen. Schmerzen hattest Du und immer kalte Füße.

“Mir geht es doch gut” hast Du oft gesagt. Denn Du musstest nicht mehr “schaffen”. Alle 8 Kinder längst aus dem Haus – aber dafür jede Menge Enkel und Urenkel. Und alle haben sie Dich geliebt.

Adele, wie oft hast Du mir gesagt, dass Du mich für tüchtig hälst. Aus Deinem Munde war das ein Ritterschlag. Du hattest die Tüchtigkeit erfunden. Hast Kriege überstanden und weiß Gott was noch. Ich bin mir sicher: alles hast Du uns nicht erzählt. Manchmal konnte man es erahnen. In Deinen Augen. Die hatten immer was Trauriges, selbst wenn Du auf Deiner Lieblingsbank auf Hannis Hüte auf der Alm am Schliersee gesessen hast.

Dann hast Du runtergeschaut ins Tal und hast gesagt: “Das was wir da sehen, das kann nur der liebe Gott.”

Das Bild zu diesem Post ist ein paar Jahre alt – aber da sitzen Lissy und ich mit Dir gemeinsam auf Deiner Bank auf der Alm. So werden wir Dich in Erinnerung behalten Adele. Fest im Glauben und unerschütterlich.

Pfüati Gott, Adele.

Ich verspreche Dir: ich werde Deinen Enkel Uwe weiter glücklich machen – und auf Deine Urenkel Lis und Ludwig gut aufpassen. Und vermissen werd ich Dich, Adele.

Vermissen.

Deine Svenja

12 Kommentare

  1. Liebe Svenja und Familie…

    Wer im Gedächtnis seiner Lieben lebt, der ist nicht tot, der ist nur fern;
    tot ist nur, wer vergessen wird. (Immanuel Kant)

    Ich wünsche Euch viel Kraft für die kommende Zeit.
    Alles Liebe, Bianca

  2. “Der Tod kann auch freundlich kommen
    zu Menschen, die alt sind,
    deren Hand nicht mehr festhalten will,
    deren Augen müde wurden,
    deren Stimme nur noch sagt:
    Es ist genug.
    Das Leben war schön.”

    Diesen Spruch hab ich ausgesucht, als meine Oma mit 97 Jahren gestorben ist…ihr ging es soweit auch noch recht gut, sie war klar, aber hatte auch schon starke Schmerzen und war des Lebens müde…. der Spruch passt so schön.

    Beim Lesen Deiner Zeilen sind mir die Tränen gekommen….ich wünsche Euch viel Kraft…es ist so traurig, wenn ein geliebter Mensch, der schon immer da war, der einem so viel beigebracht hat plötzlich nicht mehr da ist….
    Alles Liebe,
    Doro

  3. Was für ein wunderbares Bild, diese 3 Generationen. Adele dürfte nach Hause zurückkehren, welch ein Segen!
    «Der Geist baut das Luftschiff, die Liebe aber macht gen Himmel fahren.» (Christian Morgenstern)

  4. Hallo Svenja,
    auch mein herzliches Beileid!
    Wir hatten das gleiche am 22. November 2013: Meine Oma ist mit 104 Jahren gestorben. Sie wohnte in Trier und war das Zentrum unserer Familie. Wir fuhren drei Mal im Jahr dorthin, an Ostern, im September zu ihrem Geburtstag und Weihnachten verbrachten wir dort. Bei jedem Wegfahren habe ich immer gedacht: Heute sehe ich sie das letzte Mal (und das schon seit ihrem 90sten Geburtstag!) So habe ich im Stillen immer neu Abschied genommen. Von einem alten Menschen fällt es uns leichter den Tod anzunehmen. Tragischer finde ich das Schicksal mit Eurem Freund, bei dem ihr Euch so sicher wart, dass Ihr ihn nochmal wieder seht. Da ist schon was dran an dem Sprichwort: “Genieße jeden Tag, als wäre er der Letzte!”
    In diesem Sinne,
    lieben Gruß
    Sigrun

  5. Mein herzliches Beileid! Es ist immer schwer, einen geliebten Menschen gehen lassen zu müssen, aber was bleibt, sind die vielen schönen Erinnerungen.

    “Wenn du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es dir sein, als lachten alle Sterne, weil ich auf einem von ihnen wohne, weil ich auf einem von ihnen lache.” (Antoine de Saint-Exupéry)

    Alles Liebe,
    Jessica

  6. Was für ein Segen, dass Uwes Oma nun gehen konnte. Jetzt hat sie ganz bestimmt keine Schmerzen mehr und immer warme Füße! Euch vieren wünsche ich von ganzem Herzen, dass ihr Tod einen guten Platz in eurem Leben bekommt. Alles Liebe, Daniela

  7. Liebe Svenja,
    mein herzliches Beileid! Lass Dich in Gedanken mal drücken.
    Man kann sich nie richtig darauf vorbereiten. Das ist so meine Erfahrung. Manchmal reißt es einem glatt den Boden unter den Füßen weg. Mal erfüllt es einen mit Erleichterung, wenn derjenige so schwer krank war und gelitten hat. Keine Trauer ist wie die andere. Es bleibt aber immer am Anfang ein Gefühl der Leere. Ich wünsche Dir und Deiner Familie Kraft in diesen Tagen.
    Ich glaube, daß wenn der Tod unsere Augen schließt,
    wir in einem Licht stehen, von welchem unser Sonnenlicht
    nur der Schatten ist. (Schopenhauer)

    LIeben Gruß
    Ute

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