Vegane Rezepte für Kinder: z.B. Kartoffel-Möhren-Zucchini-Allerlei (Rezept siehe unten)
Gestern schrieb mir eine Leserin:
“Ich verfolge deinen Blog seit deiner Vegan for fit Challenge lose und vor allem das Fazit, das du aus der Challenge gezogen hast, hat mich umgehauen. Das war ein sehr inspirierender, kraftvoller Artikel (du weißt sicher, welchen ich meine). Ich habe mich gefragt, wie eure Kinder auf eure Umstellung reagiert haben und ob du Gedanken oder Pläne dazu hast, wie das weitergehen soll – also immer doppelt kochen oder für die Kinder fertige Fleischgerichte kaufen, während ihr für euch selbst vegan kocht. Ich weiß nicht recht, wie ich rüberbringen soll, was ich meine, ohne vorwurfsvoll zu klingen, so meine ich es nämlich überhaupt nicht! Mich interessiert nur, wie das bei euch zu Hause ist, da ihr ja am eigenen Leib erlebt habt, wieviel gesünder vegane Ernährung ist, und du dir auch über alle weiteren Vorteile im Klaren bist. Und normalerweise sind’s ja die Kinder, die vegetarisch/vegan werden und damit ihre Eltern vor den Kopf stoßen – deswegen denke ich, dass es ein Leichtes sein müsste, zwei intelligente, aufgeschlossene Kinder für eine schmackhafte Ernährung zu begeistern, bei der kein Tier leiden oder sterben muss. Ich hoffe, du weißt, was ich meine. Gerade Kinder haben ja irgendwie noch ein Gespür dafür.”
Was soll ich sagen. Auch ich bin ja noch relativ neu im Kreis der Veganer – auch wenn es mir gar nicht so vorkommt. 2 Monate bin ich jetzt dabei. Und das “Problem” mit den Kinderessen habe ich permanent und tatsächlich. Während es am Anfang eher in die Richtung “Warum setze ich meinen Kindern so viel Mist vor, während ich so leckere Gerichte für meinen Mann und mich zaubere?” ging, ist das Hauptproblem jetzt das frische Kochen. Und nicht nur das: Ich höre euch, liebe Leserinnen. Viele von euch haben mir die Frage gestellt, ob ich nicht mal vegane Rezepte für Kinder posten kann.
Es kommt immer auf die Salatsoße an (Rezept siehe unten)
Bei uns läuft das so: Meine Kinder sind 7 und 9, das heißt sie haben permanent Hunger. Als wir noch nicht vegan gelebt haben, war das gar nicht so tragisch. Es gab immer einen Rest von gestern oder mittags, irgendwas relativ Gesundes, was man anbieten konnte. Jetzt gibt es das so nicht mehr. Meine Tochter, die aufgeschlossener gegenüber neuen Rezepten ist, probiert zumindest. Mein Sohn verweigert meist selbst das. Und das ist für mich auch OK, denn mein Ziel ist nicht, meine Kinder komplett vegan zu ernähren – aber trotzdem gesünder und ausgewogener. Gerade deshalb ist es mir wichtig, vegane Rezepte für Kinder zu entwickeln, die ich auch mit tierischem Eiweiß pimpen kann. So haben wir alle was davon und einer ausgewogenen Ernährung für alle Bedürfnisse steht nichts im Wege.
Was ich aus der veganen Ernährung übernommen habe ist, dass es immer Sinn macht, vorbereitet zu sein. Vegan kochen hieß gerade zu Beginn, dass man sehr genau wusste, was man zu welcher Mahlzeit zu sich nimmt. Alles war ja neu, also musste man planen, welche Rezepte es gibt, wann es was gibt und dementsprechend einkaufen.
Kaufe ich für meine Kinder ein, geht das meist so: “Ach, Pizza könnte ich nochmal mitnehmen, das ist schön stressfrei. Und Maultaschen für ein schnelles Abendgericht im Thermomix. Kartoffeln, Fischstäbchen und eine Gurke – für Fischstäbchen, Kartoffelbrei und Gurkensalat. Brot habe ich noch, aber Gelbwurst brauche ich und Gouda. Und vielleicht nehme ich noch ein paar Wienerle mit.” Davon kann ich dann leider nichts mitessen, denn vegane Rezepte für Kinder sind im Supermarkt Mangelware – vor allem bei den Fertiggerichten und den schnell aufgewärmten Sachen.
Ich wette, dass sich bei diesen Gedankengängen einige meiner Leserinnen wiedererkennen. So hangele ich mich von einer Mahlzeit zur nächsten, um verschiedene Sachen anbieten zu können (“Maultaschen oder Wienerle?”) – aber so richtig toll ist das ja irgendwie nicht. Versteht mich nicht falsch, ich versuche nicht, meine Kinder abzuspeisen – aber auch ich habe nur ein begrenztes “Kinderkochbuch” im Kopf und oft fange ich erst im Supermarkt an, einen losen Kochplan zu stricken. Und ich glaube: Genau das ist das Problem.
Vollvegane italienische Maccheroni – wer vermisst da noch Rigatoni ai quattro formaggi?
Es geht nicht darum, das Essen meiner Kinder zu veganisieren, sondern genauso geplant, wie ich das für meine veganen Gerichte tue, eine Struktur in Einkauf und Vorbereitung zu bringen. Das hört sich jetzt zwar nicht besonders sexy an, aber das ewige “Mama, ich habe Hunger. Was gibt es?” ist auch nicht gerade stimmungserheiternd, das kann ich mit gutem Gewissen sagen. Früher habe ich mich immer gewundert, warum es heißt, dass die drei K’s für Frauen so bedeutend sind. Aber wenn man Kinder, Küche, Kirche mit Kinder, Küche, Werte übersetzt, bin ich absolut d’accord. Und ich arbeite an einer Lösung, wie ich das in meinen Alltag integrieren kann, ohne völlig durchzudrehen.
Im Moment glaube ich, das dass nur mit einem sehr strukturierten Speiseplan geht. Meine Idee: Ich plane dazu ein Projekt, bei dem ihr mitmachen könnt. Davon im August mehr, denn erstmal muss ich noch den Umzug zuende wuppen. Um euch aber nach so einer langen Vorrede nicht im Regen stehen zu lassen, hier drei gesunde Ideen, die beweisen, dass vegane Rezepte für Kinder schmecken und vielleicht auch für eure Rasselbande funktionieren könnten.
Vegane Rezepte für Kinder: Kartoffel-Möhren-Zucchini-Allerlei
Zutaten
Kartoffeln, Möhren, Zucchini, Frühlingszwiebeln, Sojasahne (oder normale Sahne), Olivenöl, vegane Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Wasser, evtl. Muskat
Zubereitung
1. Kartoffeln in Würfel schneiden und kochen (mache ich im Thermomix).
2. In der Zwischenzeit Möhren putzen und in Scheiben schneiden. Zuchhini putzen und in Würfel schneiden. Ein paar Ringe von der Frühlingszwiebel abschneiden, damit es in der Pfanne gleich noch fröhlicher aussieht. Dann alles in der Pfanne mit ein bisschen Olivenöl blanchieren.
3. Mit Sojasahne (oder wenn es nicht vegan sein soll: mit normaler Sahne) ablöschen. Ein Würfel Gemüsebrühe dazu. Wasser zuschütten, nach Gefühl, damit es nicht zu dickflüssig wird.
4. Kartoffeln abschütten und zugeben. Nochmal kurz alles zusammen erhitzen und mit Salz und Pfeffer und nach gusto auch mit Muskat abschmecken.
Vegane Rezepte für Kinder: Es kommt immer auf die Salatsoße an
Durch einen Zufall habe ich neulich herausgefunden, dass grüner Salat mit Balsamicoessigdressing ein Standard im Kindergarten war – den mein Sohn geliebt hat.
Zutaten
Balsamicoessig, Olivenöl, Salz, Pfeffer, Zucker (oder Agavendicksaft)
Zubereitung
Alle Zutaten in eine kleine Schüssel geben und mit einem Schneebessen verrühren (oder im Schüttelbecher – ich mache es im Thermomix).
Vegane Rezepte für Kinder: Vollvegane italienische Maccheroni
Das Rezept funktioniert ganz ähnlich wie das Kartoffel-Möhren-Zucchini-Allerlei.
Zutaten
Maccheroni, Zucchini, Champignons, getrocknete Tomaten (die in Öl aus dem Glas), Sojasahne (oder normale Sahne), 1 mittelgroße Zwiebel, Olivenöl, vegane Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer.
Zubereitung
1. Die Maccheroni kochen – ich mache das im Thermomix.
2. In der Zwischenzeit Zucchini und Champignons putzen und in Scheiben schneiden. Getrocknete Tomaten und Zwiebeln würfeln.
3. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und die Zwiebeln darin kurz anbraten. Dann das restliche Gemüse zugeben – auch die getrockneten Tomaten. Vorsicht, das brennt leicht an.
4. Mit Sojasahne (oder wenn es nicht vegan sein soll: mit normaler Sahne) ablöschen. Ein Würfel Gemüsebrühe dazu. Wasser zuschütten, nach Gefühl, damit es nicht zu dickflüssig wird.
5. Maccheroni abschütten und zugeben. Nochmal kurz alles zusammen erhitzen und mit Salz und Pfeffer abschmecken. Auch gut dazu: italienische Kräuter nach gusto.
Ich hoffe, es war die eine oder andere Anregung für euch dabei, vor allem wenn ihr vegane Rezepte für Kinder gesucht habt. Solche schnellen Essen liebe ich, vor allem wenn sie gesund und lecker sind. Es spricht übrigens GAR NICHTS dagegen, in einer extra Pfanne ein bisschen Speck anzubraten und die über die Maccheroni zu geben. Oder ein paar Maccheroni auf die Seite zu stellen und sie mit Pesto zu servieren. Oder Putenbrust zu dem Kartoffel-Allerlei zu reichen. Ihr seht schon: das geht eben für alle. Und genau so muss das ja auch sein, wenn man eine Familie ernähren muss.
In diesem Sinne einen flotten Sonntag – an dem ihr hoffentlich nicht nur in der Küche steht, sondern auch eure Beine faul in die Sonne streckt.
Eure Svenja
P.S.: Weil mir so viele geschrieben haben, die vegane Rezepte für Kinder suchen, wird das hier bestimmt nicht der letzte Post zum Thema sein. Ich werde aber weiterhin immer nichtvegane Zubereitungsmöglichkeiten dazu schreiben. Dann sind es halt einfach nur gesunde Kinderessen – und darum geht es uns ja im Kern.
P.P.S.: Hier die Rezepte Kartoffel Moehren Zucchini und Italienische Maccheroni als PDF zum downloaden und ausdrucken.
19 Kommentare
Vielleicht wäre so ein saisonaler 4- Wochenplan gut zu entwickeln und der müsste dann aber ein wenig wie im Buch McVeg von G. Lendle, also so dass man die Basiszutaten auch Zuhause hat und nicht stundenlang in der Küche steht – ich denke Du weißt was ich meine…es sollte eben Alltagstauglich sein…
Bin da voll bei Dir.
Hhm, jammi, das klingt gut.
Und wer keinen Balsamicoessig nehmen möchte (wg. Zucker) kann ich Himbeeressig empfehlen, der schmeckt fein.
Liebe Svenja, bin sehr gespannt auf dein Kochplanevent im August. Arbeite selbst 40 h, bin alleinerziehend mit großem Haus und Garten und habe zwei Teenies (14 und 16 Jahre) daheim. Wochen in denen ich keine Struktur habe (z.Zt. die Regel..uhhh) sind das absolute Esschaos. Meine 16-jährige Tochter ist auch sehr unkompliziert, probiert alles und ist immer auf Diät..(nein, aber achtet schon auf die Mengen) während mein 14-jähriger Sohn nur noch isst und sehr mäkelig ist…und ab und zu will ich auch noch etwas einigermaßen gesundes mit ins Büro nehmen (und nicht nur das schlechte Gewissen, daß ich morgens den Kiddies Geld in die Hand fuer eine Pizza gedrückt habe). Bin also sehr gespannt darüber wie andere Familien ihren Essensplan in Griff bekommen.
LG Ela…die deinen Blog sehr erfrischend findet
Das Maccheroni Bild sieht sooooo gut aus! Werd ich auch mal machen :)
Hallo Svenja
habe deinen Blog über pinterest gefunden, weil dort jemand etwas von dir und mir gepinnt hat. Tolle Rezepte und Berichte, ich denke ich schaue noch öfter bei dir vorbei. Wir ernähren uns auch hauptsächlich vegan ist nur nicht immer so einfach, weil ich auch Kochkurse geben, welche nicht vegan sind und die Rezepte müssen ja vorher ausprobiert werden.
LG
Stefanie
Mein Sohn wird jetzt 2 Jahre alt. Er ist überwiegend vegan (Zufall: Obst, Gemüse), beim Papa ab und zu Joghurt und Kuhmilch, manchmal (sehr selten) Hühnchen.
Bei mir habe ich ihn schon auf Sojajoghurt umgestellt, wenn er unbedingt Milch will gibt es Soja oder Hafermilch.
Ich denke, wenn ich jetzt anfange 100% vegan zu kochen wird er seinen Geschmack daran entwickeln und ich sollte keine Schwierigkeiten haben, oder? Er hat noch nie Gummibärchen, Schokolade oder Poimmes mit Ketchup gegessen, weiß nicht, “was er verpasst” und hat auch kein Interesse daran? (Wenn Freunde das essen und ihm was abgeben, schaut er es an und legt es aus den Tisch- spielt dann weiter)
Was meint ihr, sollte ich ihm ab und zu Fleisch geben oder sonstige Zusatzstoffe (Vitaminpräparate etc)? Kinderarzt kennt sich damit nicht so aus…
Da kenne ich mich auch nicht aus. Vielleicht gehst Du mal zu einer Ernährungsberatung vor Ort?
Und? Wie hat es sich entwickelt? :)
soll natürlich ISST heißen, nicht ist
liebe Svenja,
ich bin neu auf dem Gebiet Veggi Küche, da meine kleine Tochter 3,5 Jahre plötzlich kein Fleisch essen mag, will sie auch nicht zwingen, zumal sie auch eine Kuhmilchallergie hat muss ich beim kochen aufpassen, daher meine Frage gibt es einen Kuchen der Vegan und lecker ist? Grüße
Liebe Iris, veganes Backen ist leider so gar nicht mein Steckenpferd – aber meine Blogerfreundin Stephie ist da immer wieder kreativ unterwegs (und vor allem: schnell und einfach ohne viel Pipapo). Vielleicht findest Du bei ihr was: http://einfachstephie.de/category/rezepte/backen/ Liebe Grüße!
Liebe Svenja,
meine mittlere Tochter (13) möchte gern eine vegan Challange mit mir machen. Da sage ich doch gerne: ja! Gibt es von dir noch mehr “kindertaugliche” vegane Rezpte? Würde mich freuen, da ich drei Kids habe und für Anregungen immer dankbar bin ;-) Soweit ich weiß, ernährt ihr euch ja schon lange vegan.
Herzliche Grüße!
Liebe Ingrid, so einfach ist die Frage leider nicht zu beantworten. Die guten Rezepte kommen aus ganz vielen verschiedenen Kochbüchern. Vielleicht schreibe ich mal einen Post darüber. LG Svenja
Das wäre ein Traum! Vielen Dank – weiter so.
Meine Kinder lieben veganes Essen!!
Prima, dann lasst es euch schmecken.
Ganz tolle Ideen kann man sich hier holen. Danke für deinen Mühe. Aber ich mag nicht, dass Sahne aus Kuhmilch als “normale Sahne” betitelt wird. Das hieße ja, dass Soja Sahne unnormal ist…. ich sehe dass als Veganerin eher andersrum…
Verstehe ich – aber ich schreibe so, wie ich denke. Und für mich ist Sahne “normale Sahne” und “unsere” Sahne ein Sojaersatzprodukt. Auch wen ich seit 11 Jahren vegan bin ?